Sherardia arvensis im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Ackerröte

Wissenswertes zu Sherardia arvensis
Sherardia arvensis, im Deutschen bekannt als Ackerröte, ist eine zierliche, einjährige Pflanze, die zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) gehört. Aufgrund ihrer feinen Erscheinung und ihres natürlichen Charmes erfreut sie sich zunehmender Beliebtheit bei Gärtnerinnen und Gärtnern, die naturnahe, artenreiche Flächen gestalten möchten. Besonders in naturnahen Gärten, Kräuterwiesen oder an Teichrändern findet sie einen passenden Platz.
Herkunft und Vorkommen
Die Ackerröte (Sherardia arvensis) stammt ursprünglich aus Europa, ist aber heute in vielen gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel zu finden. Sie wächst bevorzugt auf Äckern, Brachflächen, an Feldrändern und in offenen Wiesen. In Deutschland ist sie als Bestandteil der heimischen Flora weit verbreitet, wird jedoch durch intensive Landwirtschaft zunehmend zurückgedrängt. Dennoch findet man sie auch heute noch regelmäßig auf nährstoffarmen, eher trockenen Böden.
Die Pflanze gilt als ein Indikator für nährstoffarme, eher kalkhaltige Böden und zeigt somit bestimmte Standortbedingungen an.
Gattung und Familie
Sherardia arvensis gehört zur Gattung Sherardia, die nur diese eine Art umfasst, also monotypisch ist. Die Pflanze gehört zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae), einer artenreichen Pflanzenfamilie, zu der unter anderem auch der Waldmeister (Galium odoratum) und das Labkraut (Galium verum) zählen. Charakteristisch für diese Familie sind meist vierzählige Blüten, gegenständige oder quirlständige Blätter und eine krautige Wuchsform.
Botanische Beschreibung und Aussehen
Die Ackerröte ist eine einjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 25 Zentimetern erreicht. Sie besitzt dünne, vierkantige, verzweigte Stängel, die oft niederliegend oder aufsteigend wachsen. Die Blätter sind schmal-lanzettlich und stehen in typischen Quirlen zu sechst rund um den Stängel. Diese Anordnung ist ein gutes Erkennungsmerkmal.
Besonders auffällig sind die kleinen, rosa bis lavendelfarbenen Blüten, die von Mai bis September erscheinen. Die einzelnen Blüten sitzen in kleinen Köpfchen an den Enden der Stängel und haben eine trichterförmige Form mit vier bis sechs Zipfeln. Die Blüten sind bei Insekten wie Bienen und Wildbienen beliebt und tragen so zur Biodiversität im Garten bei.
Haltung und Pflege im Garten
Sherardia arvensis ist eine pflegeleichte Pflanze, die keine besonderen Anforderungen an den Gärtner stellt. Aufgrund ihres natürlichen Ursprungs kommt sie gut mit nährstoffarmen, trockenen Böden zurecht und eignet sich besonders für Naturgärten, Blumenwiesen oder magere Kräuterrasen.
Standort:
- Sonnig bis halbschattig
- Möglichst offen, wenig beschattet
- Keine dichten oder humusreichen Böden
Boden:
- Leicht, durchlässig, kalkhaltig
- Nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich
- Trockene bis frische Standorte
Pflege:
- Keine Düngung notwendig
- Keine regelmäßige Bewässerung erforderlich (außer bei längerer Trockenheit)
- Rückschnitt ist nicht erforderlich – nach dem Abblühen stirbt die Pflanze meist ab
Verwendung am Gartenteich
Auch wenn die Ackerröte kein typisches Teichgewächs ist, eignet sie sich sehr gut für den trockenen bis leicht feuchten Rand von naturnah gestalteten Teichen. In Kombination mit anderen niedrigwachsenden Wildpflanzen entsteht ein lebendiger Übergangsbereich zwischen Wasser und Land. Achte darauf, dass der Standort nicht dauerhaft nass ist, da Sherardia arvensis keine Staunässe verträgt.
Giftigkeit
Sherardia arvensis ist nicht giftig – weder für Menschen noch für Tiere. Damit eignet sich die Pflanze auch für Gärten mit Kindern oder Haustieren. Ihre Unbedenklichkeit macht sie zu einer wertvollen Ergänzung für naturnahe Flächen und Blumenwiesen, die auch von Tieren frequentiert werden.
Vermehrung und Zucht
Die Ackerröte vermehrt sich überwiegend durch Selbstaussaat. Nach der Blüte bildet sie kleine Früchte mit zwei Fruchtfächern, in denen sich die Samen entwickeln. Diese werden meist durch Wind oder Tiere verbreitet. Eine gezielte Vermehrung ist durch Aussaat im Frühling oder Herbst möglich.
Aussaat-Tipps:
- Saatgut direkt auf die Erde streuen (Lichtkeimer)
- Leicht andrücken, aber nicht bedecken
- Keimung bei Temperaturen ab etwa 10 °C
- Keimdauer: 2–3 Wochen
Eine Zucht im klassischen Sinne findet bei dieser Wildpflanze kaum statt, da sie nicht kultiviert, sondern eher in naturnahen Pflanzungen integriert wird.
Krankheiten und Schädlinge
Sherardia arvensis ist kaum anfällig für Krankheiten oder Schädlinge. Aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit und der kurzen Lebensdauer tritt selten ein nennenswerter Befall auf. In sehr feuchten Jahren oder an ungeeigneten Standorten kann es zu Fäulnis kommen. Gelegentlich kann Blattfraß durch Schnecken oder Käfer auftreten, aber meist ist das unproblematisch.
Alternative Namen
Die Ackerröte ist unter verschiedenen Namen bekannt, sowohl im Volksmund als auch in botanischen Fachkreisen. Hier eine Auswahl:
- Ackerröte (geläufige deutsche Bezeichnung)
- Sherardia arvensis (wissenschaftlicher Name)
- Acker-Röte
- Kleines Rötkraut
- Field Madder (englisch)
- Petit gaillet (französisch)
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Sherardia arvensis eine invasive Pflanze?
Nein. Die Ackerröte ist eine heimische Wildpflanze und stellt keine Bedrohung für andere Arten dar. Im Gegenteil: Sie ist teilweise sogar rückläufig.
Kann ich die Pflanze im Topf kultivieren?
Grundsätzlich ja, allerdings ist sie als Wildpflanze eher für Freilandbedingungen geeignet. In einem Topf braucht sie einen mageren, gut durchlässigen Substratmix.
Wird Sherardia arvensis von Insekten besucht?
Ja, besonders kleine Wildbienen und Fliegen besuchen die Blüten regelmäßig. Die Pflanze unterstützt so die heimische Insektenwelt.
Braucht die Pflanze Winterschutz?
Nein, da sie einjährig ist und sich über Samen regeneriert, ist kein Winterschutz notwendig.
Wie verhindere ich unkontrollierte Ausbreitung?
Ein kräftiges Ausbreiten ist nicht zu befürchten. Wer dennoch Sorge hat, kann nach der Blüte die Samenstände vor der Reife entfernen.
Fazit
Sherardia arvensis, die zierliche Ackerröte, ist ein echtes Juwel für alle, die naturnahe Gärten gestalten möchten. Ihre filigranen Blüten, der niedrige Wuchs und die Anspruchslosigkeit machen sie zur idealen Begleitpflanze für Wildblumenwiesen, Kräuterbereiche oder den sonnigen Teichrand. Ihre ökologische Bedeutung für Insekten und ihre unkomplizierte Haltung sprechen ebenfalls für sie. Da sie weder giftig noch invasiv ist, eignet sie sich hervorragend für Familiengärten und Naturprojekte.
Wer also eine kleine, aber charmante Wildpflanze mit großer ökologischer Wirkung sucht, findet in Sherardia arvensis eine wunderbare Begleiterin. Besonders in Zeiten, in denen Artenvielfalt und Nachhaltigkeit im Garten eine zentrale Rolle spielen, ist die Ackerröte eine wertvolle, oft übersehene Bereicherung.