Athamanta cretensis im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Alpen-Augenwurz

Wissenswertes zu Athamanta cretensis
Die Athamanta cretensis, im Deutschen auch als Alpen-Augenwurz bekannt, ist eine faszinierende Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Mit ihrem filigranen Laub, den weißen Doldenblüten und ihrer bemerkenswerten Trockenheitsresistenz ist sie ein echter Geheimtipp für naturnahe Steingärten, sonnige Hänge oder sogar die Uferzone eines Gartenteichs.
Herkunft und botanische Einordnung
Die Athamanta cretensis stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, insbesondere von den Gebirgsregionen der Insel Kreta – daher auch der Artname „cretensis“. Dort wächst sie bevorzugt auf felsigen, gut durchlässigen Böden in sonnigen Lagen. Botanisch gehört sie zur Gattung Athamanta, die zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) zählt – einer Pflanzengruppe, zu der auch bekanntere Vertreter wie Möhre, Petersilie oder Fenchel gehören.
Beschreibung und Aussehen
Die Alpen-Augenwurz ist eine mehrjährige, winterharte Staude, die kompakte Polster bildet. Die Wuchshöhe liegt in der Regel zwischen 15 und 30 Zentimetern, womit sie ideal für Steingärten und kleine Gartenräume geeignet ist. Charakteristisch ist ihr feines, graugrünes bis silbriges Laub, das sehr zierlich und fast farnartig wirkt. Die Blätter sind stark geteilt und sorgen das ganze Jahr über für einen attraktiven, strukturierten Blickfang.
Im Frühsommer, etwa ab Mai bis Juli, erscheinen die typischen weißen Doldenblüten, die locker angeordnet sind und wie kleine Sterne über dem Laub schweben. Diese Blüten ziehen zahlreiche Bestäuber wie Bienen, Schwebfliegen und andere Insekten an – ein Pluspunkt für die ökologische Vielfalt im Garten.
Standort und Haltungshinweise
Die Alpen-Augenwurz bevorzugt sonnige, warme und gut durchlässige Standorte. Ideal sind trockene bis mäßig feuchte Böden mit einem hohen Anteil an Sand oder Kies. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da die Pflanze empfindlich auf dauerhafte Feuchtigkeit reagiert. Ein leicht kalkhaltiger Untergrund wird gut vertragen. In Steingärten oder auf Trockenmauern gedeiht die Athamanta cretensis besonders gut.
Trotz ihrer Herkunft aus wärmeren Regionen ist sie sehr frosthart und übersteht mitteleuropäische Winter ohne Probleme – vorausgesetzt, der Boden ist gut drainiert. Ein Winterschutz ist in der Regel nicht notwendig.
Pflanzung am Gartenteich
Obwohl die Alpen-Augenwurz keine typische Wasserpflanze ist, eignet sie sich hervorragend für die trockenen bis halbtrockenen Zonen am Rand eines Gartenteichs, insbesondere in Kombination mit anderen trockenheitsliebenden Stauden oder Gräsern. Wichtig ist, dass der Standort zwar in der Nähe des Wassers liegt, aber nicht dauerhaft feucht oder sumpfig ist.
Die Pflanze harmoniert optisch besonders gut mit niedrig wachsenden Pflanzen mit silbrigem Laub, wie zum Beispiel Lavendel, Wollziest oder trockenheitsliebende Sedum-Arten. Auch mit Gräsern wie dem Blauschwingel oder Zwerg-Federgras lässt sie sich stilvoll kombinieren.
Giftigkeit
Die Athamanta cretensis gilt nicht als giftig. Dennoch sollte – wie bei allen Pflanzen der Familie Apiaceae – ein gewisses Maß an Vorsicht walten, insbesondere bei Kleinkindern und Haustieren. Der Kontakt mit Pflanzensäften kann bei empfindlichen Personen leichte Hautreizungen hervorrufen, was allerdings selten vorkommt.
Vermehrung und Zucht
Die Vermehrung der Alpen-Augenwurz erfolgt am einfachsten über Samen. Diese sollten im zeitigen Frühjahr oder Herbst ausgesät werden. Ein vorheriges Kaltkeimen (Stratifizieren) kann die Keimrate erhöhen, da die Samen eine gewisse Kälteperiode benötigen, um ihre Keimruhe zu brechen.
Auch eine Vermehrung durch Teilung älterer Pflanzen ist möglich, sollte jedoch mit Vorsicht erfolgen, da Athamanta cretensis empfindlich auf Umpflanzen reagieren kann. Die beste Zeit für eine Teilung ist im Frühjahr, sobald die Pflanze aus dem Winterschlaf erwacht.
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Die Alpen-Augenwurz ist eine sehr robuste Pflanze, die selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen wird. In zu feuchten Lagen kann es jedoch zu Wurzelfäule kommen. Ein gut drainierter Standort ist daher essenziell. Schnecken meiden die Pflanze weitgehend, was sie zu einer idealen Wahl für naturnahe Gärten macht.
Bei sehr feuchtem Wetter können gelegentlich Blattfleckenkrankheiten auftreten. Diese lassen sich in der Regel durch Entfernen betroffener Blätter und eine gute Luftzirkulation eindämmen.
Alternative Bezeichnungen und verwandte Arten
Neben dem deutschen Trivialnamen Alpen-Augenwurz und der wissenschaftlichen Bezeichnung Athamanta cretensis sind keine weit verbreiteten Synonyme im Umlauf. Verwandte Arten innerhalb der Gattung Athamanta sind z. B. Athamanta turbith oder Athamanta montana, die jedoch deutlich seltener kultiviert werden.
Wer eine ähnliche Wuchsform und Standortansprüche sucht, kann auch auf Stauden wie Seseli montanum oder Laserpitium siler ausweichen, die ebenfalls zur Familie der Doldenblütler gehören und ähnliche Standorte schätzen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Athamanta cretensis winterhart?
Ja, sie ist sehr winterhart, solange der Boden durchlässig ist. Staunässe im Winter kann jedoch problematisch sein.
Braucht die Pflanze viel Wasser?
Nein. Die Alpen-Augenwurz ist extrem trockenheitsverträglich und bevorzugt eher trockene Bedingungen.
Kann ich sie im Topf kultivieren?
Ja, in einem gut drainierten Topf mit sandiger Erde und sonnigem Standort lässt sich die Pflanze auch im Kübel halten.
Ist die Pflanze bienenfreundlich?
Ja. Die Blüten werden gerne von Bienen, Schwebfliegen und anderen Insekten besucht.
Eignet sie sich für Steingärten?
Unbedingt. Aufgrund ihrer Herkunft aus felsigen Gebirgslagen ist sie prädestiniert für den Einsatz in Steingärten und Trockenmauern.
Kann ich die Pflanze mit anderen Stauden kombinieren?
Ja. Besonders gut harmoniert sie mit trockenheitsliebenden, niedrig wachsenden Pflanzen mit silbernem Laub oder zierlichen Gräsern.
Fazit
Die Athamanta cretensis (Alpen-Augenwurz) ist eine unterschätzte Schönheit für den Garten, die mit ihrem zarten Laub, den feinen weißen Blüten und ihrer Anspruchslosigkeit überzeugt. Besonders für Steingärten, naturnahe Anlagen oder sonnige Beetränder ist sie eine wahre Bereicherung. Ihre Trockenheitsresistenz, Winterhärte und die Unempfindlichkeit gegenüber Schädlingen machen sie zu einer pflegeleichten Pflanze auch für Gartenneulinge. In Kombination mit anderen sonnenliebenden Stauden oder Gräsern schafft sie harmonische, mediterrane Gartenbilder – ganz ohne aufwendige Pflege.
Wer seinem Garten das gewisse Etwas verleihen will und auf der Suche nach einer besonderen, aber unkomplizierten Pflanze ist, sollte die Alpen-Augenwurz unbedingt ausprobieren. Ihre dezente Eleganz, ihre Robustheit und ökologische Wertigkeit machen sie zu einer echten Bereicherung in jedem naturnahen Gartenkonzept.