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Spergula arvensis im Garten pflanzen

Einrichtungsbeispiele mit Acker-Spergel

Spergula arvensis im Garten pflanzen (Einrichtungsbeispiele mit Acker-Spergel)
Spergula arvensis (Acker-Spergel)

Wissenswertes zu Spergula arvensis

Spergula arvensis, besser bekannt als Acker-Spergel, ist eine unscheinbare, aber ökologisch bedeutsame Wildpflanze, die besonders in naturnahen Gärten, auf mageren Böden und sogar in der Nähe von Gartenteichen interessante Einsatzmöglichkeiten bietet.

Herkunft und Verbreitung

Der Acker-Spergel ist eine einjährige krautige Pflanze, die ursprünglich aus den gemäßigten Zonen Europas und Asiens stammt. Mittlerweile hat sie sich auch in Nordamerika, Australien und anderen Regionen mit ähnlichen Klimabedingungen eingebürgert. In Mitteleuropa war Spergula arvensis früher ein häufiger Begleiter auf Äckern und Brachen, insbesondere auf sauren, nährstoffarmen Sandböden. Durch den intensiven Ackerbau und den Einsatz von Herbiziden ist sie jedoch vielerorts stark zurückgegangen.

In Deutschland ist der Acker-Spergel stellenweise noch verbreitet, steht jedoch in einigen Bundesländern bereits auf der Vorwarnliste gefährdeter Arten. Das macht ihn besonders interessant für naturbewusste Gärtnerinnen und Gärtner, die sich für den Erhalt heimischer Wildpflanzen einsetzen möchten.

Botanische Einordnung

  • Wissenschaftlicher Name: Spergula arvensis
  • Familie: Caryophyllaceae (Nelkengewächse)
  • Gattung: Spergula
  • Art: arvensis
  • Synonyme: Arenaria arvensis, Spergula vulgaris (veraltet)

Die Pflanze gehört zur Familie der Nelkengewächse, zu der viele bekannte Zier- und Wildpflanzen gehören. Innerhalb der Gattung Spergula ist der Acker-Spergel die bekannteste Art.

Beschreibung und Aussehen

Der Acker-Spergel ist eine zarte, verzweigte, meist niederliegend wachsende Pflanze mit einer Wuchshöhe von etwa 10 bis 40 cm. Sie ist auffällig durch ihre fadenförmigen, nadelartigen Blätter, die in Quirlen angeordnet sind. Diese filigrane Struktur verleiht der Pflanze ein fast moosartiges Erscheinungsbild.

Die kleinen, weißen, sternförmigen Blüten erscheinen zwischen Mai und September. Sie bestehen aus fünf Kronblättern, die oft kürzer sind als die Kelchblätter, was sie optisch eher unscheinbar wirken lässt. Die Blüten öffnen sich bei Sonnenschein und schließen sich bei trübem Wetter, was sie besonders gut anpassungsfähig an verschiedene Klimabedingungen macht.

Die Frucht ist eine kleine Kapsel, die bei Reife aufspringt und zahlreiche winzige Samen freigibt. Diese Samen sind schwarz, glänzend und besitzen eine feine, netzartige Oberfläche.

Haltung und Standortansprüche

Spergula arvensis bevorzugt vollsonnige bis halbschattige Standorte mit durchlässigem, nährstoffarmem und leicht saurem Boden. Ideal sind sandige oder sandig-lehmige Böden, wie sie in naturnahen Gärten oder an extensiv gepflegten Teichrändern vorkommen. Schwere, nährstoffreiche oder stark verdichtete Böden sind ungeeignet, da die Pflanze dort nur schlecht gedeiht.

Sie ist sehr genügsam und benötigt kaum zusätzliche Pflege. In naturnahen Gärten kann sie sich durch Selbstaussaat gut etablieren und bildet hübsche, dichte Pflanzenteppiche, die Insekten wie Wildbienen und Käfern als Lebensraum dienen.

Verwendung am Gartenteich

Der Acker-Spergel eignet sich überraschend gut für die Bepflanzung von Teichrändern oder Feuchtwiesenbereichen mit mäßiger Feuchtigkeit, solange keine Staunässe auftritt. Dort bildet er attraktive grüne Polster und kann in Kombination mit anderen Wildpflanzen wie Schafgarbe, Wiesenschaumkraut oder verschiedenen Seggenarten interessante, naturnahe Pflanzbilder ergeben.

Er ist jedoch keine klassische Wasserpflanze und sollte nicht direkt ins Wasser gesetzt werden. Die optimale Zone ist der Uferbereich mit wechselnden Feuchtigkeitsverhältnissen und guter Drainage.

Giftigkeit

Spergula arvensis ist nicht giftig – weder für Menschen noch für Tiere. Früher wurde der Acker-Spergel sogar gelegentlich als Viehfutter genutzt, insbesondere für Schweine und Geflügel. Auch für naturnahe Gärten mit Kindern oder Haustieren stellt er keinerlei Gefahr dar.

Vermehrung und Zucht

Die Vermehrung erfolgt ausschließlich über Samen. Diese sind fein, leicht und zahlreich, sodass sie sich über Wind oder Regenwasser gut verbreiten können. Unter günstigen Bedingungen kann sich der Acker-Spergel schnell verselbstständigen.

Eine gezielte Aussaat ist problemlos möglich:

  • Samen ab April direkt ins Freiland säen
  • Nur leicht andrücken, da es sich um Lichtkeimer handelt
  • Keimdauer: ca. 10–20 Tage bei Temperaturen um 15–20°C

Zuchtformen sind derzeit nicht im Handel erhältlich, da es sich um eine Wildpflanze handelt, die in der Regel nicht kultiviert wird. Im spezialisierten Naturgartenbau oder bei Saatgutbanken für heimische Wildpflanzen ist Spergula arvensis jedoch gelegentlich erhältlich.

Krankheiten und Schädlinge

Spergula arvensis gilt als robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. In Gärten mit hoher Biodiversität treten kaum Probleme auf. Bei übermäßiger Nässe oder schlechter Drainage kann es jedoch zu Pilzbefall oder Fäulnis kommen. Schnecken meiden die Pflanze in der Regel.

Alternative Bezeichnungen

Neben dem wissenschaftlichen Namen Spergula arvensis und dem deutschen Trivialnamen Acker-Spergel gibt es folgende alternative Bezeichnungen:

  • Acker-Spargel (regional)
  • Feld-Spergel
  • Wilder Spergel
  • Ackerspargel (veraltet)
  • Spergelkraut (veraltet)

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist Spergula arvensis eine invasive Pflanze?

Nein, in Mitteleuropa ist sie eine heimische Art. In anderen Regionen wie Nordamerika kann sie sich allerdings unkontrolliert ausbreiten.

Kann ich Spergula arvensis auch im Balkonkasten kultivieren?

Grundsätzlich ja, solange der Standort sonnig und der Boden mager genug ist. Ideal sind flache Schalen mit Sand-Lehm-Gemisch.

Wie oft muss man Spergula arvensis gießen?

Nur bei längerer Trockenheit notwendig. Die Pflanze ist an magere Bedingungen angepasst und übersteht auch kürzere Trockenphasen gut.

Wird Spergula arvensis von Bienen besucht?

Ja, obwohl die Blüten klein sind, bieten sie Pollen für Wildbienen und andere Insekten.

Ist der Acker-Spergel essbar?

Er wurde früher gelegentlich als Notnahrung verwendet, ist aber geschmacklich wenig attraktiv. Der Verzehr ist jedoch unbedenklich.

Fazit

Spergula arvensis, der Acker-Spergel, ist eine unterschätzte heimische Wildpflanze, die in naturhaften Gärten und an sonnigen Teichrändern ihren Platz verdient. Mit seiner filigranen Erscheinung, seiner Anspruchslosigkeit und ökologischen Bedeutung eignet sich der Acker-Spergel hervorragend für artenreiche Lebensräume, die Wildbienen und anderen Insekten Nahrung und Unterschlupf bieten. Er ist nicht nur pflegeleicht und robust, sondern auch vollkommen ungiftig – ein echter Geheimtipp für Liebhaber naturnaher Gartengestaltung.

Wer seinen Garten ökologisch aufwerten und gleichzeitig einen Beitrag zum Erhalt gefährdeter Pflanzenarten leisten möchte, ist mit Spergula arvensis gut beraten. Seine schlichte Schönheit entfaltet sich besonders in Kombination mit anderen Wildblumen und sorgt für ein Stück wilde Natur direkt vor der Haustür.

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Letzte Änderung am 22.07.2025