
Blog: Sommerpflege bei Himbeeren: Schnitt, Auslichtung und Stärkung zum richtigen Zeitpunkt (7119)
Die Sommermonate sind für die Pflege von Himbeeren besonders wichtig. Wer gezielt auf den richtigen Zeitpunkt achtet, kann Ertrag, Pflanzengesundheit und Wuchsverhalten nachhaltig verbessern. Die folgenden Maßnahmen helfen dabei – jeweils mit Hinweisen, wann sie durchzuführen sind oder woran man erkennt, dass der richtige Moment gekommen ist.
Abgeerntete Ruten entfernen (ab Ende Juni bis August)
Bei Sommerhimbeeren tragen die zweijährigen Ruten nur einmal – danach sterben sie ab. Sobald die Ernte abgeschlossen ist, was je nach Sorte zwischen Ende Juni und Anfang August der Fall ist, sollten diese alten Fruchtruten bodennah zurückgeschnitten werden. Man erkennt sie daran, dass sie bereits getragen haben und teilweise zu welken beginnen oder verholzen. Der Schnitt schafft Platz und Luft für die neuen Ruten, die im kommenden Jahr fruchten werden.
Junge Triebe selektieren (parallel zum Rückschnitt, ab Juli bis August)
Nach dem Entfernen der alten Ruten bleiben viele junge, diesjährige Triebe stehen. Doch nicht alle sollten erhalten bleiben: Zwischen Juli und August wählt man etwa fünf bis sieben der kräftigsten Neutriebe pro laufendem Meter aus und entfernt schwache, beschädigte oder zu dicht stehende Ruten. Erkennbar sind geeignete Ruten an ihrer Wuchskraft (gerade, kräftig, gut belaubt). Diese Maßnahme sorgt für eine bessere Belüftung und reduziert das Risiko für Pilzkrankheiten.
Pflegemaßnahmen bei Herbsthimbeeren (Auslichtung ab Juli möglich)
Bei Herbsthimbeeren beginnt die Ernte meist ab Ende August und reicht oft bis in den Oktober hinein. Ein kompletter Rückschnitt erfolgt erst nach der Ernte, in der Regel im späten Herbst oder im zeitigen Frühjahr. Dennoch kann bereits im Juli oder August eine erste Auslichtung erfolgen: Schwache oder quer wachsende Triebe sowie krankes Holz sollten entfernt werden, sobald sie auffallen. So bleibt die Pflanze gesund, und die Fruchtentwicklung wird gefördert.
Stabilisierung und Pflege des Standorts (laufend ab Mai bis August)
Während des gesamten Sommers – besonders ab Mai bis August – sollten die tragenden und jungen Ruten regelmäßig an Rankhilfen befestigt werden, damit sie nicht knicken. Ideal sind lockere Bindungen an Spanndrähten.
Zudem empfiehlt sich in dieser Zeit die Pflege des Bodens: Eine Mulchschicht aus Stroh, Rasenschnitt oder Laub sollte spätestens ab Juni erneuert werden. Sie hält die Bodenfeuchte, unterdrückt Unkraut und schützt die empfindlichen Flachwurzeln vor Hitze und Austrocknung.
Düngung und Krankheitsvorsorge (Juli bis spätestens Anfang August)
Nach der Haupternte – also bei Sommerhimbeeren meist ab Juli – ist der richtige Zeitpunkt für eine Nachdüngung. Kompost, Beerendünger oder organischer Volldünger versorgen die Pflanzen mit Nährstoffen für das kommende Jahr.
Parallel dazu sollte man regelmäßig auf Symptome wie welke Triebspitzen, Verfärbungen, Fruchtmumien oder fleckige Rinde achten. Solche Anzeichen deuten auf Pilzkrankheiten wie Rutenkrankheit oder Grauschimmel hin. Betroffene Triebe oder Früchte sollten sofort entfernt werden. Diese Kontrolle ist besonders wichtig zwischen Juni und August, wenn warme, feuchte Wetterlagen das Krankheitsrisiko erhöhen.
Für gesunde Ernten im kommenden Jahr
Wer die verschiedenen Pflegeschritte richtig timet – Rückschnitt nach der Ernte, Auslichtung im Hochsommer, Mulch- und Düngemaßnahmen rechtzeitig vor dem Herbst – sorgt für gesunde, ertragreiche Pflanzen. Ein genauer Blick auf den Entwicklungsstand der Himbeeren hilft dabei, jeden Pflegeschritt zum passenden Zeitpunkt durchzuführen.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de