
Blog: Die Natur an heißen Tagen unterstützen: Trinkmöglichkeiten für Gartenbewohner aufstellen (7067)
Wenn die Temperaturen steigen, das Thermometer regelmäßig über 30 Grad klettert und es über Wochen hinweg kaum regnet, leidet nicht nur der Mensch unter der Hitze – auch Tiere, Insekten und Pflanzen kämpfen mit den Herausforderungen des Sommers. Besonders in städtischen und dicht bebauten Gebieten, wo natürliche Wasserquellen oft fehlen, wird es für viele Gartenbewohner schwierig, ausreichend Flüssigkeit zu finden. Dabei ist Wasser für sie überlebenswichtig.
In diesem ausführlichen Artikel erfährst du, warum es so wichtig ist, Tieren im Garten Trinkmöglichkeiten anzubieten, welche Arten von Wasserstellen sich für welche Gartenbewohner eignen und wie du diese sinnvoll, hygienisch und artgerecht gestaltest. Wir gehen dabei auf Vögel, Insekten wie Bienen, Igel, Eichhörnchen und andere Tiere ein, die sich über ein kühles Nass im Garten freuen – und geben dir praxisnahe Tipps, wie du die Natur in deinem Umfeld effektiv und nachhaltig unterstützen kannst.
Warum Trinkstellen im Garten wichtig sind
In Zeiten des Klimawandels mit zunehmenden Hitzewellen, Trockenperioden und Extremwetterlagen wird es für Wildtiere immer schwieriger, Zugang zu natürlichen Wasserquellen zu finden. Flüsse trocknen aus, Pfützen verdunsten schnell und der Morgentau, der früher für viele Insekten ausreichte, bleibt bei heißen Nächten oft aus.
Tiere haben, genau wie wir Menschen, einen hohen Wasserbedarf. Vögel benötigen Wasser nicht nur zum Trinken, sondern auch zur Gefiederpflege. Igel, die in der Dämmerung auf Nahrungssuche gehen, brauchen ebenso wie Eichhörnchen Flüssigkeit, um fit zu bleiben. Und auch Insekten wie Wildbienen, Hummeln oder Schmetterlinge sind auf Wasser angewiesen, um ihre Körpertemperatur zu regulieren oder ihre Brut zu versorgen.
Trinkmöglichkeiten im Garten anzubieten, ist deshalb nicht nur eine nette Geste – es ist aktiver Naturschutz.
Für wen sind Trinkstellen gedacht?
Im Garten leben mehr Tiere, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Je nach Region, Bepflanzung und Umgebung können das sein:
- Vögel: Meisen, Amseln, Spatzen, Rotkehlchen und viele mehr
- Insekten: Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge, Libellen
- Kleinsäuger: Igel, Eichhörnchen, Mäuse
- Amphibien: Frösche, Kröten, Molche
Jede dieser Tiergruppen hat unterschiedliche Ansprüche an eine geeignete Wasserquelle.
Die richtige Trinkmöglichkeit für jede Tierart
Vögel: Flache Wasserschalen oder Vogelbäder
Vögel bevorzugen flache Wasserschalen, in denen sie nicht nur trinken, sondern auch baden können. Wichtig ist, dass die Schale nicht zu tief ist – maximal 5–7 cm reichen völlig aus. Verwende natürliche Materialien wie Ton, Keramik oder Stein. Plastik erhitzt sich zu stark und kann chemische Stoffe abgeben.
Standort-Tipp: Stelle die Vogeltränke an einen gut einsehbaren, aber schattigen Platz. So fühlen sich die Vögel sicher vor Katzen und anderen Feinden.
Pflege: Das Wasser täglich wechseln und die Schale regelmäßig mit heißem Wasser reinigen – ohne chemische Reinigungsmittel!
Insekten: Bienentränken mit Landehilfe
Für Insekten sind große Wasserflächen gefährlich, da sie leicht ertrinken. Deshalb ist es wichtig, eine flache Schale (z. B. Untersetzer von Blumentöpfen) mit Steinen, Moos oder kleinen Hölzern zu füllen, auf denen die Insekten landen und trinken können.
Besonders geeignet für: Wildbienen, Honigbienen, Schmetterlinge und Hummeln.
Extra-Tipp: Salze und Zucker haben in einer Bienentränke nichts verloren. Reines Wasser ist am besten.
Igel und Kleinsäuger: Robuste Wasserschalen
Igel benötigen Trinkmöglichkeiten vor allem nachts. Eine robuste, flache Schale auf dem Boden, die nicht umkippt, ist ideal. Auch hier sollte das Wasser täglich gewechselt werden. Achte darauf, dass keine tiefen Eimer oder Gefäße herumstehen, in die Igel oder Mäuse hineinfallen könnten.
Wichtig: Keine Milch oder gesüßtes Wasser! Das führt bei Igeln zu Durchfall und kann tödlich enden.
Eichhörnchen: Höher gelegene Trinkstellen
Eichhörnchen halten sich gern in höheren Etagen des Gartens auf. Eine Schale mit frischem Wasser auf einem Zaun, Ast oder sogar einem Balkon wird gerne angenommen.
Amphibien: Kleine Gartenteiche oder Feuchtstellen
Frösche und Kröten bevorzugen stehende, flache Wasserstellen. Ein kleiner Miniteich im Garten kann hier wahre Wunder wirken. Auch eine dauerhaft feuchte Ecke mit viel Schatten und Laub kann für Amphibien sehr hilfreich sein.
Standort, Hygiene und Sicherheit: Worauf du achten solltest
Hygiene ist das A und O: Stehendes Wasser kann schnell verkeimen oder zur Brutstätte für Mücken werden. Daher: Wasser täglich erneuern, Gefäße mindestens alle 2–3 Tage ausspülen.
Schatten statt Sonne: Stell die Wasserstellen nicht in die pralle Sonne. Das verhindert schnelles Algenwachstum und hält das Wasser länger kühl.
Sichere Umgebung: Offene, übersichtliche Plätze ermöglichen Tieren, Gefahren früh zu erkennen. Stell Vogeltränken z. B. nicht direkt neben dichten Büschen auf.
Keine Chemikalien: Weder Reinigungsmittel noch Dünger oder Pestizide dürfen in der Nähe der Tränken eingesetzt werden.
Mehrere Wasserstellen: Besser mehrere kleine Wasserstellen an verschiedenen Stellen als eine große. So kommt es nicht zu Konkurrenzsituationen zwischen Arten.
FAQs – Häufig gestellte Fragen
Wie oft sollte ich das Wasser wechseln?
Am besten täglich, spätestens aber alle zwei Tage. An sehr heißen Tagen kann auch zweimal täglich notwendig sein, da das Wasser verdunstet oder sich aufheizt.
Was tun, wenn Mückenlarven auftauchen?
Durch tägliches Wechseln verhinderst du, dass Mücken überhaupt zur Eiablage kommen. Wenn das nicht möglich ist, helfen kleine Steine oder Moos, da sie die Wasseroberfläche stören.
Welche Materialien eignen sich für Wasserschalen?
Ideal sind Ton, Keramik oder Naturstein. Plastik solltest du vermeiden, da es sich stark erhitzt und Mikroplastik freisetzen kann.
Kann ich Regenwasser verwenden?
Ja, sofern es frisch ist und nicht in einem schmutzigen Fass gestanden hat. Auch Regenwasser sollte regelmäßig gewechselt werden.
Was tun bei Wespen oder ungebetenen Gästen?
Wespen gehören zur Natur dazu, können aber lästig werden. Stelle ihre Trinkquelle weiter weg von der Terrasse oder vom Sitzplatz auf. Auch hier gilt: Flache Schale, Landehilfe – das hält sie vom Pool oder Saftglas fern.
Fazit: Mit wenig Aufwand viel Gutes tun
Trinkmöglichkeiten für Gartenbewohner anzubieten ist eine einfache, aber äußerst wirkungsvolle Maßnahme, um die Natur in deinem direkten Umfeld zu unterstützen. Besonders in heißen Sommern und trockenen Zeiten kann dies überlebenswichtig für viele Tiere sein – von der Wildbiene über das Rotkehlchen bis hin zum Igel.
Mit ein paar Schalen Wasser, etwas Aufmerksamkeit und regelmäßiger Pflege kannst du deinem Garten nicht nur Leben einhauchen, sondern auch einen echten Beitrag zum Naturschutz leisten. Es ist eine kleine Geste mit großer Wirkung – für mehr Artenvielfalt, mehr Lebendigkeit und ein harmonisches Miteinander zwischen Mensch und Natur.
Nutze deinen Garten als Oase – nicht nur für dich, sondern auch für all die stillen, fliegenden, krabbelnden und tapsenden Mitbewohner, die auf unsere Hilfe angewiesen sind.