Rhododendren pflegen: Was im Frühjahr zu tun ist
Der Rhododendron gehört zu den beliebtesten Ziersträuchern in Gärten mit saurem Boden. Seine opulente Blüte ist ein Blickfang, doch damit die Pflanze vital und blühfreudig bleibt, ist eine gezielte Pflege erforderlich – insbesondere im Frühjahr. Ende April beginnt für viele Rhododendren die Hauptblütezeit oder sie steht kurz bevor. Jetzt ist der richtige Moment, einige wichtige Pflegeschritte vorzunehmen, wenn nicht bereits geschehen.
Standort und Boden prüfen
Rhododendren bevorzugen einen halbschattigen bis lichtschattigen Standort mit gleichmäßig feuchtem, saurem Boden (pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5). Wer gelbe Blätter oder kümmerliches Wachstum beobachtet, sollte den Boden auf Kalküberschuss oder Verdichtungen prüfen. Gegebenenfalls kann durch das Einarbeiten von Rhododendronerde oder Rindenhumus gegengesteuert werden.
Ende April ist ein guter Zeitpunkt für eine organische oder spezielle Moorbeetpflanzendüngung. Diese versorgt den Rhododendron vor und während der Blüte mit den nötigen Nährstoffen. Empfehlenswert ist ein kalibetonter Volldünger mit moderatem Stickstoffanteil, um das vegetative Wachstum nicht übermäßig anzuregen. Eine zweite, schwächere Düngung kann im Juni folgen, danach sollte nicht mehr gedüngt werden.
Mulchen nicht vergessen
Eine lockere Mulchschicht aus Rindenkompost, Laub oder auch Tannenreisig hilft dabei, die Bodenfeuchtigkeit zu halten und die Bodenstruktur zu verbessern. Diese Maßnahme schützt die flachwurzelnden Rhododendren auch vor Temperaturschwankungen. Wichtig: Die Mulchschicht darf nicht direkt an den Stamm gelegt werden, um Fäulnis zu vermeiden.
Altes Laub und Blütenreste entfernen, Schädlinge beobachten
Verblühte Blütenstände vom Vorjahr sollten, wenn nicht bereits geschehen, ausgebrochen werden, keinesfalls geschnitten. Gleichzeitig lohnt sich ein prüfender Blick auf das alte Laub. Nach dem Winter stark geschädigte oder verfärbte Blätter können entfernt werden – dies beugt Pilzkrankheiten vor und regt das Wachstum neuer Triebe an.
Gerade im Frühling ist der Rhododendron anfällig für Schädlinge wie den Dickmaulrüssler und seine Larven. Auffällige Fraßränder an den Blättern deuten auf adulte Käfer hin, während Wurzelprobleme oft auf Larvenbefall zurückzuführen sind. Auch die Knospenbräune, ausgelöst durch den Pilz Pycnostysanus azaleae, tritt im Frühjahr auf: Betroffene Knospen sind schwarz, trocken und öffnen sich nicht. Sie sollten konsequent entfernt und nicht kompostiert werden.
Ein Rückschnitt ist bei Rhododendren nur notwendig, wenn sie zu groß oder unregelmäßig gewachsen sind. Leichte Formschnitte können nach der Blüte durchgeführt werden.
Pflegeleicht in wenigen Schritten
Ein gut gepflegter Rhododendron kann problemlos 30 bis 50 Jahre alt werden, manche Exemplare sogar über 100 Jahre. Wer eine wenige Punkte, wie den Standort, die Bodenwerte und das Ausbrechen der verblühten Knospen beachtet, wird mit einer langlebigen und prachtvoll blühenden Gartenpflanze belohnt.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de