Lebensretter am Teichrand - Warum Ausstiegshilfen an Wasserstellen unverzichtbar sind
Was in der Natur selbstverständlich ist, muss am Gartenteich bedacht werden: Ein sichere Zugang zum Wasser – und vor allem der Weg zurück ins Trockene – ist notwendig, damit der Teich nicht unbeabsichtigt zu einer tödlichen Falle wird. Igel, Amphibien, Mäuse, aber auch Insekten können an steilwandigen oder glatten Ufern ertrinken.
Unsichtbare Gefahr: Warum selbst kleine Wasserstellen riskant sein können
Ob naturnaher Teich oder dekorative Wasserschale – Wasser zieht Tiere magisch an. Vor allem in trockenen Sommern sind solche Stellen wichtige Trinkquellen und von vielen Gartenbesitzern sogar zu genau diesem Zweck angelegt. Wenn das Ufer zu steil, die Wände zu glatt oder der Wasserspiegel stark abgesenkt ist, finden die Tiere jedoch keinen sicheren Weg um das Wasser wieder zu verlassen. Selbst in flachen Zonen können Tiere auf glitschigem Untergrund ausrutschen und dann keinen Halt mehr finden.
Igel und andere Kleinsäuger sind oft besonders gefährdet, da sie nicht gut schwimmen können und sich an glatten oder steilen Ufern nicht festhalten können. Gerät ein Tier in eine solche Wasserstelle, wird selbst ein niedriger Teichrand schnell zur Falle. Auch Haustiere wie Katzen oder Hunde können versehentlich ins Wasser geraten – etwa beim Spielen oder Jagen – und in Panik keinen Halt finden. Eine durchdachte Ufergestaltung mit flachen Zonen und geeigneten Ausstiegshilfen kann hier zuverlässig vorbeugen.
Einfache Maßnahmen mit großer Wirkung
Zum Glück lässt sich mit wenigen Mitteln viel bewirken. Schon einfache bauliche Veränderungen oder Ergänzungen können Leben retten:
- Flache Uferzonen mit sanftem Gefälle und strukturiertem Untergrund gehören zur Grundausstattung jedes Teichs. Sie ermöglichen nicht nur den sicheren Ausstieg, sondern dienen auch vielen Arten als Lebensraum.
- Steine oder Holzstücke als „Leitern“: Ein in den Teich gelegter großer flacher Stein, eine schräg gestellte Holzplanke oder ein querliegender Ast kann kleinen Tieren als Kletterhilfe dienen.
- Trittsteine oder Pflanzkörbe im Flachwasserbereich sorgen für Halt – auch für Insekten, die nach dem Trinken wieder starten wollen.
Originelle Lösungen für naturnahe Wasserstellen
Wer über die klassischen Möglichkeiten hinausdenkt, kann kreative Lösungen finden, die sowohl praktisch als auch gestalterisch reizvoll sind:
- Ein Ausstiegspfad aus alten Dachziegeln, der vom Teichgrund schräg ans Ufer führt, schafft Halt durch Struktur und sieht gleichzeitig dekorativ aus.
- Eine Uferrampe aus Weidengeflecht, die leicht bepflanzt und schräg ins Wasser gelegt wird, integriert sich harmonisch in natürliche Teichränder und erlaubt gleichzeitig einen sanften Ausstieg.
- „Nagerbrücken“, eigentlich als Kletterhilfe für Meerschweinchen und andere Nagetiere gedacht, die gerne auf erhöhten Aussichtsplätzen sitzen, eignen sich hervorragend um die Wasserfläche auch an unzugänglichen Stellen mit dem Ufer zu verbinden und sehen dabei sowohl natürlich als auch dekorativ aus.
- Schwimmende Pflanzeninseln mit kleinen Anlandflächen, z.B. aus Kokosfasermatten, kombinieren Lebensraum mit Funktion und sind gerade bei Insekten sehr beliebt.
- Ein kleines Feuchtbiotop auf Stelzen, das über eine flach verlaufende Astverbindung mit dem Wasser verknüpft ist, bietet Amphibien Rückzugsraum und kann gleichzeitig als gestalterisches Element wirken.
Ein kleiner Schritt mit großer Wirkung
Ausstiegshilfen sind oft nur eine kleine Veränderung, aber wichtig für Igel, Amphibien, Insekten und andere Wildtiere, die auf sichere Zugänge zu Wasserstellen angewiesen sind. Selbst Haustiere wie Hunde und Katzen profitieren von gut erreichbaren Uferzonen. Ob im naturnahen Teich, im modernen Wasserspiel oder an der Regentonne: Wo Wasser zur Verfügung steht, sollte auch der Weg hinaus möglich sein. Wer solche Strukturen schafft, leistet aktiven Beitrag zum Tierschutz – direkt vor der eigenen Haustür.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de