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03.05.2025 von Tom

Gartendünger selbst herstellen: So machst du es richtig

Gartendünger selbst herstellen: So machst du es richtig

Ein blühender Garten ist für viele Menschen ein Ort der Ruhe, Entspannung und Freude. Damit Blumen, Gemüse, Kräuter und Obstbäume gesund wachsen und reichlich Ertrag bringen, benötigen sie Nährstoffe – und zwar in ausreichender Menge und im richtigen Verhältnis. Viele greifen dafür zu handelsüblichen Düngemitteln aus dem Gartencenter. Doch diese Produkte sind nicht nur teuer, sondern enthalten oft auch chemische Zusatzstoffe, die der Umwelt schaden können.

Dabei liegt eine nachhaltige und kostengünstige Alternative oft direkt vor unserer Haustür: selbstgemachter Dünger. Ob aus Küchenabfällen, Gartenresten oder tierischem Dünger – wer sich ein wenig mit dem Thema beschäftigt, kann hochwertige Düngemittel ganz einfach selbst herstellen. In diesem Artikel erfährst du ausführlich, wie du mit einfachen Mitteln organischen Dünger selbst herstellen kannst, welche Vorteile das mit sich bringt und worauf du dabei achten solltest.

Gartendünger selbst herstellen: So machst du es richtig

Warum Dünger selbst herstellen?

Bevor wir in die verschiedenen Methoden zur Herstellung von DIY-Dünger eintauchen, lohnt es sich, die Vorteile selbstgemachter Düngemittel genauer anzuschauen:

Nachhaltigkeit

Selbst hergestellter Dünger reduziert Abfall und schont Ressourcen. Küchen- und Gartenabfälle werden sinnvoll verwertet, statt im Müll zu landen. Zudem vermeidet man Verpackungsmüll und Transportemissionen industrieller Produkte.

Kostenersparnis

Viele Zutaten für selbstgemachten Dünger hat man ohnehin im Haushalt oder Garten zur Verfügung. Damit spart man bares Geld und macht sich unabhängiger von teuren Gartencentern.

Gartendünger selbst herstellen: So machst du es richtig

Umweltfreundlichkeit

Organische Dünger belasten die Umwelt nicht mit chemischen Rückständen. Sie fördern das Bodenleben und verbessern die Bodenstruktur langfristig – ein Gewinn für Flora und Fauna.

Kontrolle über die Inhaltsstoffe

Beim Selbermachen weiß man genau, was drin ist. Keine synthetischen Zusätze, keine fragwürdigen Stoffe – nur natürliche Zutaten.

Methoden und Rezepte für selbstgemachten Dünger

Im Folgenden stellen wir dir verschiedene Möglichkeiten vor, wie du selbst Dünger für deinen Garten herstellen kannst – jeweils mit Anleitung, Tipps und Informationen zu den Nährstoffgehalten.

Gartendünger selbst herstellen: So machst du es richtig

Kompost – der Klassiker unter den Naturdüngern

Was ist Kompost?
Kompost entsteht durch die Zersetzung organischer Abfälle. Mikroorganismen, Pilze, Regenwürmer und andere Bodenlebewesen verwandeln Küchen- und Gartenabfälle in nährstoffreichen Humus.

Geeignete Materialien:

  • Gemüse- und Obstreste (ohne Schimmel)
  • Kaffeesatz und Teebeutel (ohne Kunststoffanteile)
  • Eierschalen (zerkleinert)
  • Rasenschnitt, Laub, kleine Zweige
  • Papier (unglasiert und in Maßen)

Nicht geeignet:

Gartendünger selbst herstellen: So machst du es richtig
  • Gekochte Speisereste, Fleisch, Fisch, Milchprodukte
  • Pflanzen mit Krankheiten oder Schädlingsbefall
  • Zitrusfrüchte in großen Mengen

Tipps:

  • Achte auf ein gutes Verhältnis von „Grünmaterial“ (stickstoffreich) und „Braunmaterial“ (kohlenstoffreich).
  • Kompost regelmäßig umsetzen, damit er gut durchlüftet wird.
  • Nach ca. 6 bis 12 Monaten ist der Kompost reif und kann im Beet eingearbeitet werden.

Pflanzenjauchen – flüssiger Nährstoffbooster

Was ist Pflanzenjauche?
Pflanzenjauchen entstehen durch Fermentation von Pflanzenmaterial in Wasser. Besonders beliebt ist die Brennnesseljauche, da sie viel Stickstoff enthält und das Wachstum fördert.

Rezept für Brennnesseljauche:

  • 1 kg frische Brennnesseln (ohne Blüten oder Samen)
  • 10 Liter Wasser (Regenwasser bevorzugt)
  • Gärgefäß (z.B. Eimer oder Fass, nicht aus Metall)

Zubereitung:

  • Brennnesseln klein schneiden und ins Wasser geben.
  • Täglich umrühren.
  • Nach ca. 10 bis 14 Tagen ist die Jauche fertig (starker Geruch!).
  • Vor dem Gießen 1:10 mit Wasser verdünnen.

Anwendung:

  • Als Flüssigdünger für Starkzehrer wie Tomaten, Kürbisse, Zucchini.
  • Niemals unverdünnt verwenden – das kann Pflanzen schädigen.

Weitere Jauchen:

  • Beinwell (reich an Kalium)
  • Ackerschachtelhalm (stärkt Pflanzen gegen Krankheiten)

Bokashi – fermentierte Küchenabfälle

Was ist Bokashi?
Bokashi stammt aus Japan und bedeutet „fermentiertes Allerlei“. Mit Hilfe von effektiven Mikroorganismen (EM) werden Küchenabfälle unter Luftabschluss zu einem säurehaltigen Dünger verarbeitet.

Zutaten:

  • Küchenabfälle (auch gekochte Reste, Fleisch, etc.)
  • EM-Lösung (im Fachhandel erhältlich)
  • Bokashi-Eimer mit Ablaufhahn

Herstellung:

  • Abfälle schichtweise in den Eimer geben, mit EM besprühen.
  • Verdichten, um Sauerstoff zu vermeiden.
  • Nach etwa 2 Wochen: Flüssigkeit ablassen und verdünnt als Dünger verwenden.
  • Feststoffe nach ca. 3–4 Wochen im Kompost weiterverwerten oder direkt vergraben.

Wurmkompost – mit tierischer Unterstützung

Was ist Wurmhumus?
Rote Kompostwürmer (Eisenia fetida) zersetzen organische Abfälle zu besonders nährstoffreichem Wurmhumus.

Benötigt wird:

  • Wurmkiste oder Wurmkomposter
  • Kompostwürmer
  • Küchenabfälle (ohne Zitrusfrüchte, Zwiebeln, Knoblauch)

Vorteile:

  • Schnelle Kompostierung
  • Hochwertiger Dünger mit vielen Mikroorganismen
  • Geringer Geruch

Wurmtee (Sickerwasser):
Kann ebenfalls als Flüssigdünger verwendet werden – stark verdünnt!

Weitere natürliche Düngemittel

Holzasche: Enthält Kalium und Kalk – sparsam einsetzen!

Eierschalen: Kalziumquelle – zerkleinert ins Beet einarbeiten.

Kaffeesatz: Stickstoffhaltig, leicht sauer – ideal für Rhododendron, Heidelbeeren.

Bananenschalen: Kaliumlieferant – zerkleinern und in die Erde einarbeiten.

Pferdemist, Rindermist: Muss gut verrottet sein – nicht frisch verwenden!

FAQs – Häufige Fragen zur Herstellung von Dünger

Welche Pflanzen profitieren besonders von selbstgemachtem Dünger?
Vor allem Starkzehrer wie Tomaten, Gurken, Kürbisse, Zucchini, Kohl oder Rosen benötigen viele Nährstoffe. Aber auch Rasenflächen, Obstbäume und Stauden freuen sich über natürlichen Nachschub.

Wie oft sollte man mit selbstgemachtem Dünger düngen?
Je nach Art:

  • Kompost: 1–2 Mal im Jahr einarbeiten
  • Jauche: 1–2 Mal pro Woche in der Wachstumsphase
  • Wurmtee: Alle 2 Wochen, stark verdünnt
  • Bokashi-Flüssigkeit: Alle 1–2 Wochen

Kann man auch Zimmerpflanzen mit selbstgemachtem Dünger versorgen?
Ja, aber mit Vorsicht. Besonders Jauchen müssen stark verdünnt werden und sollten möglichst geruchslos sein. Kaffeesatz und Wurmtee sind besser geeignet.

Was tun, wenn die Jauche stinkt?
Das ist normal, zeigt aber auch, dass anaerobe Prozesse stattfinden. Für weniger Geruch kann man Urgesteinsmehl oder Gesteinsmehl hinzufügen.

Kann selbstgemachter Dünger zu viel des Guten sein?
Ja, Überdüngung ist möglich, vor allem mit Jauche oder frischem Mist. Immer sparsam dosieren und auf Anzeichen von Überdüngung achten (z.B. Blattverfärbungen, schwaches Wachstum).

Fazit

Selbstgemachter Dünger ist nicht nur gut für deinen Garten, sondern auch für Umwelt und Geldbeutel. Mit ein wenig Wissen, Geduld und der richtigen Methode kannst du aus scheinbar wertlosen Abfällen hochwertigen organischen Dünger herstellen, der deinen Pflanzen alles gibt, was sie brauchen.

Egal ob du Kompost, Jauche, Bokashi oder Wurmhumus bevorzugst – die Natur liefert dir die besten Zutaten. Wichtig ist, dass du dich mit den Bedürfnissen deiner Pflanzen beschäftigst und auf ein ausgewogenes Verhältnis der Nährstoffe achtest.

Probiere verschiedene Methoden aus, kombiniere sie und finde heraus, was für deinen Garten am besten funktioniert. Dein grünes Paradies wird es dir danken – mit gesunden Pflanzen, kräftigem Wachstum und einer reichen Ernte.

Tipp zum Schluss:
Dokumentiere deine Düngungserfolge! Halte fest, welche Pflanzen auf welchen Dünger besonders gut reagieren. So optimierst du mit der Zeit deinen Garten noch besser – ganz ohne Chemie.

Tom

Userbild von TomTom ist Administrator*in von EB und stellt 12 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Tanganjikasee, Victoriasee, West- / Zentralafrika, Südamerika, Mittelamerika, Amerikagesellschaftsbecken, Asien/Australien, Gesellschaftsbecken, Wasserchemie, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Titel: Gartendünger selbst herstellen: So machst du es richtig (Artikel 6874)

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