Filter oder Pflanzenklärzone? Möglichkeiten der Wasseraufbereitung im Gartenteich
Die Wasserqualität im Gartenteich hängt maßgeblich von der richtigen Reinigungstechnik ab. Um überschüssige Nährstoffe, Trübstoffe und organisches Material aus dem Wasser zu entfernen, stehen zwei unterschiedliche Prinzipien zur Verfügung: Die mechanisch-biologische Reinigung durch einen Filter und die natürliche Selbstreinigung über eine Pflanzenklärzone.
Beide Systeme verfolgen das gleiche Ziel, unterscheiden sich aber grundlegend in Aufbau, Funktionsweise und ökologischer Wirkung. Beide Ansätze haben ihre Stärken und Grenzen – und lassen sich in vielen Fällen auch sinnvoll kombinieren.
Technische Filteranlagen
Technische Filter arbeiten in der Regel mit mehreren Stufen: Mechanisch werden Schwebstoffe zurückgehalten, biologisch sorgen Filtermaterialien mit Bakterienbesiedlung für den Abbau gelöster Nährstoffe. Manche Anlagen sind zusätzlich mit einem UV-Klärer ausgestattet, der Schwebealgen abtötet und so klares Wasser fördert.
Vorteile:
- schnelle und zuverlässige Reinigung, besonders bei hoher Fischbesatzdichte
- geringer Platzbedarf
- kontrollierbare Leistung, je nach Filtergröße und Pumpenkapazität
Nachteile:
- Stromverbrauch durch Pumpe und ggf. UV-Licht
- regelmäßige Wartung erforderlich (Reinigung, Austausch von Materialien)
- kein ökologischer Beitrag zur Teichstruktur oder Tierwelt.
Pflanzenklärzonen
Eine Pflanzenklärzone ist ein flacher, bepflanzter Bereich, durch den das Teichwasser langsam hindurchfließt. Die Pflanzen nehmen über Wurzeln überschüssige Nährstoffe auf, Mikroorganismen auf Kies und Substrat fördern den biologischen Abbau organischer Stoffe. Die Anlage einer solchen Zone entspricht einem naturnahen Reinigungsprinzip, das auch in Schwimmteichen oder natürlichen Klärsystemen genutzt wird.
Vorteile:
- vollständig stromlos möglich (bei natürlichem Gefälle oder geringem Wasserumlauf)
- optisch und ökologisch wertvoll, da Lebensraum für Amphibien, Insekten und Kleintiere
- langfristig pflegearm, wenn richtig angelegt
Nachteile:
- benötigt deutlich mehr Platz als ein Technikfilter
- Wirkung setzt langsamer ein und hängt stark vom Bewuchs ab
- aufwendiger in der Planung (richtiger Aufbau, Durchflusssteuerung, Pflanzenwahl)
Kombination beider Systeme
Viele Teichbesitzer entscheiden sich für eine Kombination: Ein technischer Filter sorgt für die erste, effektive Reinigung, während eine Pflanzenzone den biologischen Nachlauf übernimmt. Gerade bei durch Fischbesatz stark belasteten Zierteichen hat sich dieser zweistufige Aufbau bewährt.
Wer hingegen einen naturnahen, fischarmen oder fischfreien Teich betreibt, kann auch allein auf eine gut geplante Pflanzenklärzone setzen – insbesondere, wenn ausreichend Platz zur Verfügung steht.
Wann ist welche Lösung sinnvoll?
- Kleiner Zierteich mit wenig Fischbesatz: Pflanzenklärzone ausreichend
- Koiteich oder hoher Fischbesatz: Technischer Filter unbedingt nötig
- Naturteich ohne Zufütterung: Pflanzenklärzone ideal
- Interesse an ökologischer Vielfalt: Pflanzenklärzone
Entscheidung nach Teichtyp und Platz
Ob man sich für einen Filter, eine Pflanzenklärzone oder eine Kombination entscheidet, hängt vor allem vom gewünschten Nutzungsziel und den räumlichen Gegebenheiten ab. Während technische Filter schnell und effektiv arbeiten, bietet die Pflanzenklärzone ein naturnahes und ökologisch wertvolles Reinigungssystem. In vielen Fällen lohnt es sich, die Vorteile beider Systeme zu verbinden.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de