Christrosen - Pflege über den Sommer
Nach ihrem eindrucksvollen Auftritt in den Wintermonaten ziehen sich Christrosen (Helleborus niger) mit dem Frühling langsam aus dem Rampenlicht zurück. Damit Christrosen Jahr für Jahr zuverlässig blühen, sollte man sie jetzt aber nicht komplett vergessen, denn auch die richtige Sommerpflege ist entscheidend.
Blüten entfernen – aber nicht alles abschneiden
Sobald die Blüten verwelkt sind, dürfen sie mit einem sauberen Schnitt direkt über dem Blattansatz entfernt werden. So wird die Pflanze entlastet und kann ihre Kraft statt in die Samenbildung in die Entwicklung neuer Wurzeln und Blätter investieren. Die Laubblätter hingegen sollten nicht entfernt werden – sie übernehmen während der warmen Monate die Photosynthese und sind wichtig für das Überleben der Pflanze. Nur stark vergilbte oder von Krankheiten befallene Blätter sollten regelmäßig entfernt werden.
Halbschattiger Standort und Bodenpflege
Christrosen lieben auch im Sommer einen halbschattigen bis schattigen Standort und sollten vor allem vor starker Mittagssonne geschützt werden. Ebenfalls wichtig ist ein durchlässiger, humusreicher Boden. Vor allem in Trockenphasen sollte darauf geachtet werden, dass der Wurzelbereich nicht vollständig austrocknet – Staunässe ist jedoch unbedingt zu vermeiden. Eine dünne Mulchschicht aus Laub oder Kompost schützt den Boden zusätzlich vor Austrocknung und verbessert die Bodenstruktur langfristig.
Der perfekte Platz: Ideal für Christrosen ist ein Standort neben laubabwerfenden und nicht zu dichten Sträuchern oder bei großwachsenden Stauden. Im Winter kommt so genug Sonne durch, im Sommer beschatten die Nachbarpflanzen den Christrosen. Auf gute Nachbarschaft!
Einmal jährlich im Frühjahr – etwa nach der Blüte – ist eine Gabe organischen Düngers wie Kompost oder Hornspänen empfehlenswert. Eine zusätzliche Düngung im Sommer ist meist nicht notwendig, solange der Boden nährstoffreich genug ist. Zu viel Stickstoff kann das Blattwachstum zwar fördern, aber die Blühfreude im kommenden Winter beeinträchtigen.
Umsetzen? Besser vermeiden
Christrosen sind Tiefwurzler und mögen es gar nicht, wenn sie umgesetzt werden. Wer dennoch über eine Verpflanzung nachdenkt, sollte das entweder im Spätsommer oder Frühherbst tun – und nur, wenn es wirklich notwendig ist. Der Sommer ist keine gute Zeit für Standortwechsel, da die Pflanzen dann stark geschwächt werden können.
Krankheiten und Schädlinge im Auge behalten
Im Sommer kann es bei warm-feuchter Witterung gelegentlich zu Pilzkrankheiten wie der Schwarzfleckenkrankheit kommen. Einzelne befallene Blätter sollten rasch entfernt und im Hausmüll entsorgt werden. Eine gute Luftzirkulation rund um die Pflanze beugt vielen Problemen vor. Schnecken zeigen sich eher im Frühjahr interessiert, spielen aber im Sommer meist keine große Rolle mehr.
Ein stiller Rückzug mit Vorbereitungen für den Winter
Auch wenn die Christrose im Sommer kaum auffällt, arbeitet sie im Verborgenen bereits am nächsten Blütenzyklus. Wer ihr jetzt mit etwas Aufmerksamkeit begegnet, wird im kommenden Winter wieder mit kräftigen, gesunden Pflanzen und einer beeindruckenden Blüte belohnt. Geduld, ein schattiges Plätzchen und gelegentliches Gießen sind die besten Sommergeschenke für diese winterblühende Schönheit.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de