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Cobitis taenia im Gartenteich halten

Einrichtungsbeispiele mit Steinbeißern

Cobitis taenia im Gartenteich halten (Einrichtungsbeispiele mit Steinbeißern)
Cobitis taenia (Steinbeißer) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Wiki-Harfus, Steinbeisser 001, CC BY-SA 3.0

Wissenswertes zu Cobitis taenia

Allgemeine Informationen und Herkunft

Der Cobitis taenia, im Deutschen auch als Steinbeißer bekannt, ist ein kleiner, bodenbewohnender Fisch aus der Familie der Schmerlen (Cobitidae) und gehört zur Gattung Cobitis. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über große Teile Europas, von Frankreich über Deutschland und Polen bis nach Russland. Auch im Süden Skandinaviens ist er heimisch. Der Steinbeißer bevorzugt stehende oder langsam fließende Gewässer mit weichem, sandigem oder schlammigem Untergrund. In Deutschland ist er eine geschützte Art und zählt regional zu den gefährdeten Fischarten.

Ursprünglich stammt der Steinbeißer aus gemäßigten Klimazonen. Durch die zunehmende Belastung seiner natürlichen Lebensräume, etwa durch Gewässerverschmutzung oder Begradigungen von Flüssen, ist er in einigen Regionen selten geworden. Dennoch eignet sich diese Art hervorragend für naturnahe Gartenteiche – vorausgesetzt, die Bedingungen stimmen.

Systematik: Gattung, Familie und Ordnung

  • Ordnung: Cypriniformes (Karpfenartige)
  • Familie: Cobitidae (Schmerlen)
  • Gattung: Cobitis
  • Art: Cobitis taenia

Aussehen und Körpermerkmale

Cobitis taenia ist ein zierlicher, langgestreckter Fisch, der selten länger als 10 bis 12 cm wird. Weibchen erreichen gelegentlich eine maximale Länge von bis zu 15 cm. Sein Körper ist seitlich abgeflacht und mit kleinen, kaum sichtbaren Schuppen bedeckt. Besonders markant ist die schlängelnde Bewegungsweise, mit der er sich geschickt am Boden entlangschiebt.

Das Farbmuster des Steinbeißers ist perfekt an seinen Lebensraum angepasst: Der Körper ist beige bis olivbraun gefärbt und mit mehreren dunklen Fleckenreihen versehen, die ihm eine ausgezeichnete Tarnung auf sandigem oder kiesigem Untergrund bieten. Ein weiteres auffälliges Merkmal ist der kleine Bartelkranz rund um das Maul, der ihm beim Auffinden von Nahrung hilft.

Verhalten und Lebensweise

Steinbeißer sind nachtaktive Bodenfische, die sich tagsüber meist im Substrat vergraben oder unter Pflanzen und Steinen verstecken. Erst in der Dämmerung oder nachts werden sie aktiv und suchen nach Futter. Dabei durchwühlen sie mit ihren Barteln den Bodengrund nach kleinen Wirbellosen, Algenresten und organischem Material.

Ein interessantes Verhalten ist das sogenannte Schluckatmungsverhalten: In sauerstoffarmen Gewässern können Steinbeißer Luft von der Wasseroberfläche schlucken und durch den Darm aufnehmen – ein Überlebensmechanismus, der sie besonders widerstandsfähig macht.

Haltung im Gartenteich

Der Steinbeißer eignet sich gut für naturnahe Teiche mit ausreichend Bodengrund und Versteckmöglichkeiten. Dabei sind folgende Haltungsbedingungen empfehlenswert:

  • Wassertiefe: mindestens 60 cm
  • Temperatur: 10–25 °C (winterhart, benötigt aber Rückzugszonen im Boden)
  • pH-Wert: neutral bis leicht alkalisch (6,8–7,8)
  • Substrat: feiner Sand oder Schlamm mit Pflanzenbewuchs
  • Teichgröße: ab ca. 3.000 Liter aufwärts

Wichtig ist ein strukturreicher Teich, der auch Uferzonen mit seichtem Wasser und dichter Bepflanzung bietet. Auch ein leichter Wasserfluss durch eine kleine Pumpe oder einen Bachlauf wird gerne angenommen. Eine Haltung zusammen mit anderen friedlichen Teichfischen, wie Moderlieschen oder Bitterlingen, ist problemlos möglich.

Steinbeißer sind Gruppenfische und sollten mindestens in Gruppen von 5–6 Individuen gehalten werden. Einzelhaltung führt zu Stress und verringert die Lebenserwartung.

Giftigkeit

Der Steinbeißer ist nicht giftig – weder für Menschen noch für andere Tiere. Er kann bedenkenlos in Gartenteichen gehalten werden, auch wenn Kinder oder Haustiere Zugang zum Wasser haben. Seine unscheinbare, friedliche Art macht ihn zu einem idealen Mitbewohner in naturnahen Biotopen.

Vermehrung und Zucht

In freier Wildbahn laicht der Steinbeißer im Frühjahr und Frühsommer (meist zwischen Mai und Juli), wenn die Wassertemperatur über 15 °C steigt. Die Eiablage erfolgt in flachen Uferzonen auf Pflanzen oder im Bodengrund. Weibchen können mehrere hundert Eier ablegen.

Die Zucht im Gartenteich gelingt nur unter optimalen Bedingungen: Dazu zählen natürliche Laichplätze, Verstecke und eine gute Wasserqualität. In Aquarien ist die Nachzucht deutlich einfacher, da hier Temperatur, Licht und Wasserwerte gezielt gesteuert werden können.

Nach dem Schlupf sind die Jungfische zunächst auf sehr feine Nahrung wie Infusorien angewiesen. Eine gezielte Aufzucht erfordert Erfahrung und ein separates Aufzuchtbecken, ist im Gartenteich jedoch mit etwas Glück auch ohne Eingriffe möglich, wenn genügend Rückzugsräume bestehen.

Krankheiten und Gesundheitsprobleme

Cobitis taenia ist ein robuster Fisch, leidet jedoch wie alle Teichbewohner unter schlechter Wasserqualität. Mögliche Gesundheitsprobleme sind:

  • Parasitenbefall (z. B. Kiemenwürmer)
  • Bakterielle Infektionen
  • Verpilzungen (meist durch Verletzungen)
  • Sauerstoffmangel in stark veralgten Teichen

Vorbeugung ist der beste Schutz: Achte auf regelmäßige Wasserpflege, Vermeidung von Überbesatz, eine abwechslungsreiche Ernährung und ein naturnahes Teichdesign.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

1. Kann man Steinbeißer mit Goldfischen halten?

Ja, solange der Teich groß genug ist und beide Arten ausreichend Rückzugsräume haben.

2. Was fressen Steinbeißer im Teich?

Sie ernähren sich hauptsächlich von Detritus, Kleinstlebewesen, Insektenlarven und pflanzlichem Material im Bodengrund. Zufütterung ist selten notwendig.

3. Überleben Steinbeißer den Winter im Gartenteich?

Ja, sie sind winterhart, solange der Teich tief genug ist und nicht komplett zufriert. Eine Mindesttiefe von 60–80 cm ist empfehlenswert.

4. Sind Steinbeißer für kleine Teiche geeignet?

Nur bedingt. In Miniteichen fühlen sie sich nicht wohl. Ein gewisser Platz und eine natürliche Umgebung sind wichtig.

5. Wie erkennt man Männchen und Weibchen?

Männchen besitzen verdickte, hakenartige Strahlen an der ersten Brustflosse. Weibchen sind meist fülliger gebaut.

Alternative Bezeichnungen für Cobitis taenia

  • Steinbeißer (deutsch)
  • Weather loach (englisch, obwohl meist auf Misgurnus bezogen)
  • Common spined loach
  • Dornschmerle (veraltet oder regional)

Fazit

Der Steinbeißer ist ein faszinierender, heimischer Fisch, der naturnahen Teichen Leben einhaucht. Durch sein verborgenes Verhalten, seine Anpassungsfähigkeit und seine Nützlichkeit als Bodensäuberer eignet er sich hervorragend für ökologische Teiche. Als geschützte Art bietet seine Haltung zudem die Möglichkeit, einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten. Wer seinem Gartenteich eine authentische, natürliche Note verleihen möchte und bereit ist, auf die Bedürfnisse dieser besonderen Schmerle einzugehen, wird mit einem ruhigen, interessanten Mitbewohner belohnt.

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Letzte Änderung am 31.07.2025
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