Lebens(t)räume für Menschen, Tiere & Pflanzen
Gestaltungsbeispiele für naturnahe Lebensräume
Einrichtungsbeispiele.de-Logo
Neu
Login
Wir werden unterstützt von:

Diplotaxis tenuifolia im Garten pflanzen

Einrichtungsbeispiele mit Schmalblättriger Doppelsame

Diplotaxis tenuifolia im Garten pflanzen (Einrichtungsbeispiele mit Schmalblättriger Doppelsame)
Diplotaxis tenuifolia (Schmalblättriger Doppelsame)

Wissenswertes zu Diplotaxis tenuifolia

Der schmalblättrige Doppelsame (Diplotaxis tenuifolia) ist eine vielseitige, mehrjährige Wildpflanze, die sich sowohl in naturnahen Gärten als auch in Nutzgärten großer Beliebtheit erfreut. Besonders geschätzt wird die Pflanze für ihre zarten, pfeffrig schmeckenden Blätter – sie ist unter anderem als Wilde Rauke bekannt und eine aromatische Ergänzung in der Küche. Doch Diplotaxis tenuifolia überzeugt nicht nur geschmacklich, sondern auch mit robustem Wuchs und dekorativen Blüten, die über Monate hinweg erscheinen.

Herkunft und botanische Einordnung

Diplotaxis tenuifolia gehört zur Familie der Brassicaceae (Kreuzblütengewächse), einer weit verbreiteten Pflanzengruppe, zu der auch bekannte Gemüsesorten wie Kohl, Senf oder Kresse zählen. Innerhalb der Familie gehört Diplotaxis zur Gattung Diplotaxis, die rund 30 bis 40 Arten umfasst, die vor allem im Mittelmeerraum heimisch sind.

Die Art tenuifolia, was übersetzt „schmalblättrig“ bedeutet, stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Heute ist sie jedoch in weiten Teilen Europas verwildert zu finden und hat sich auch in Mitteleuropa erfolgreich angesiedelt. Aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit und Ausbreitungsfreude wird sie oft als „kulturflüchtig“ bezeichnet – eine Pflanze, die ursprünglich kultiviert wurde, sich dann aber in der Natur etabliert hat.

Beschreibung und Aussehen

Der schmalblättrige Doppelsame ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 60 cm erreichen kann. Ihr Wuchs ist locker aufrecht bis leicht buschig, oft verzweigt. Die Pflanze bildet eine Pfahlwurzel, mit der sie auch Trockenzeiten gut übersteht.

Typisch sind die tief geschlitzten, schmalen Blätter, die eine kräftig grüne Farbe besitzen und beim Zerreiben einen scharfen, würzigen Geruch verströmen – ähnlich dem von Rucola, was sie in der Küche so beliebt macht.

Die gelben Blüten erscheinen von Mai bis Oktober, je nach Standort auch länger. Sie stehen in lockeren, traubigen Blütenständen und bestehen aus vier Blütenblättern – typisch für Kreuzblütler. Aus den Blüten entwickeln sich längliche Schoten mit zahlreichen kleinen Samen.

Haltung und Pflege im Garten

Diplotaxis tenuifolia ist äußerst pflegeleicht und wächst nahezu überall, solange sie genügend Licht bekommt. Der optimale Standort ist sonnig bis halbschattig mit durchlässigem, eher nährstoffreichem Boden. Lehmige, sandige oder kiesige Böden mit guter Drainage sind ideal.

Die Pflanze ist trockenheitsresistent, verträgt aber auch regelmäßige Wassergaben, besonders in Trockenperioden. Staunässe sollte vermieden werden, da dies die Wurzeln schädigen kann.

Einmal etabliert, benötigt die Pflanze kaum Pflege. Ein gelegentlicher Rückschnitt fördert einen buschigen Wuchs und kann die Blüte verlängern. Auch als Kübelpflanze lässt sich Diplotaxis tenuifolia gut halten – ideal für Balkone und Terrassen.

Pflanzung am Gartenteich

Obwohl Diplotaxis tenuifolia keine typische Teichpflanze ist, kann sie in der Nähe von Gartenteichen oder auf feuchten, gut drainierten Uferbereichen angepflanzt werden. Dort profitiert sie von der erhöhten Luftfeuchtigkeit, solange der Boden nicht dauerhaft nass ist.

Ideal ist ein Standort am oberen Rand der Feuchtzone, wo sie dekorative Farbtupfer setzen kann und gleichzeitig Wildbienen und Schmetterlinge anzieht.

Giftigkeit

Diplotaxis tenuifolia gilt als nicht giftig für Menschen, Hunde, Katzen oder andere Haustiere. Die Pflanze ist sogar essbar und findet Verwendung in der Küche – vor allem ihre Blätter, die ähnlich wie Rucola schmecken, aber intensiver im Aroma sind.

Vorsicht ist lediglich bei übermäßigem Konsum geboten: Wie bei vielen Kreuzblütlern können die enthaltenen Senfölglykoside bei empfindlichen Personen Magenbeschwerden verursachen.

Vermehrung und Zucht

Die Vermehrung von Diplotaxis tenuifolia ist unkompliziert:

  • Aussaat: Die einfachste Methode ist die Direktaussaat ab April ins Freiland. Die Samen benötigen Licht zum Keimen und sollten daher nur leicht angedrückt werden. Bereits nach 1 bis 2 Wochen keimen die ersten Pflänzchen.
  • Selbstaussaat: In naturnahen Gärten sät sich die Pflanze oft selbst aus. Wer dies verhindern möchte, sollte die Schoten vor der Samenreife entfernen.
  • Teilung: Bei älteren Pflanzen ist auch eine Teilung im Frühjahr oder Herbst möglich.

Zuchtformen existieren vor allem im Hinblick auf die Nutzung als Wilde Rauke. Es gibt einige Sorten, die besonders aromatische oder ertragreiche Blätter liefern. Im Ziergarten ist jedoch meist die Wildform anzutreffen.

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Diplotaxis tenuifolia ist eine robuste Pflanze, doch wie alle Kreuzblütler kann sie von folgenden Problemen betroffen sein:

  • Erdflöhe: Kleine Käfer, die Löcher in die Blätter fressen, vor allem bei trockener Witterung.
  • Kohlschotenrüssler: Kann die Schoten befallen, ist aber im Hausgarten meist kein großes Problem.
  • Falscher Mehltau: Besonders in feuchten Sommern möglich. Eine gute Durchlüftung beugt vor.
  • Kohldrehherz: Eine Pilzkrankheit, die zu Wurzelfäule führt – tritt selten auf.

Der beste Schutz ist ein gesunder Boden, regelmäßiger Fruchtwechsel (im Nutzgarten) und ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen.

Alternative Bezeichnungen

  • Wilde Rauke
  • Schmalblättrige Rauke
  • Rauke
  • Wilder Rucola
  • Diplotaxis (verkürzte botanische Bezeichnung)

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist Diplotaxis tenuifolia dasselbe wie Rucola?

Nicht ganz. Echter Rucola stammt von Eruca sativa, einer verwandten Art. Diplotaxis tenuifolia wird jedoch ebenfalls als Rucola vermarktet, besonders in der Wildform. Sie ist schärfer im Geschmack und wächst mehrjährig.

Kann ich Diplotaxis tenuifolia im Topf ziehen?

Ja, sehr gut sogar. Wichtig ist ein durchlässiges Substrat und ein sonniger Standort. Regelmäßige Wasser- und Düngergaben fördern das Wachstum.

Wann kann ich die Blätter ernten?

Bereits 4 bis 6 Wochen nach der Aussaat können die ersten Blätter geerntet werden. Am besten immer nur einzelne Blätter abzupfen, um das Wachstum anzuregen.

Ist die Pflanze winterhart?

In milden Regionen ja. In raueren Lagen empfiehlt sich ein leichter Winterschutz oder die Überwinterung im frostfreien Gewächshaus.

Wie lange blüht Diplotaxis tenuifolia?

Die Blütezeit reicht in der Regel von Mai bis Oktober. Bei regelmäßigem Rückschnitt oder Ernte verlängert sich die Blühdauer oft bis zum ersten Frost.

Fazit

Diplotaxis tenuifolia, der schmalblättrige Doppelsame, ist eine äußerst vielfältige und nützliche Gartenpflanze, die durch ihre Kombination aus Zierwert, ökologischem Nutzen und kulinarischem Potenzial überzeugt. Ob im Kräuterbeet, als dekorative Wildstaude oder am Rand eines Gartenteichs – sie findet fast überall ihren Platz. Durch ihre Anspruchslosigkeit und die einfache Vermehrung ist sie sowohl für Gartenneulinge als auch für erfahrene Pflanzenfreunde eine empfehlenswerte Wahl.

Wer eine robuste, mehrjährige und zugleich aromatische Pflanze sucht, die zusätzlich Wildbienen anzieht und monatelang blüht, liegt mit Diplotaxis tenuifolia goldrichtig.

Änderungen vorschlagen

Du hast nicht alle wichtigen Infos zu Diplotaxis tenuifolia gefunden? Du kannst uns helfen, weitere Details zu ergänzen? Dann schreib uns dein Feedback!

Letzte Änderung am 20.07.2025