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Erysimum cheiranthoides im Garten pflanzen

Einrichtungsbeispiele mit Acker-Schöterich

Erysimum cheiranthoides im Garten pflanzen (Einrichtungsbeispiele mit Acker-Schöterich)
Erysimum cheiranthoides (Acker-Schöterich) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: anonym, Gewone steenraket bloemen, CC BY-SA 3.0

Wissenswertes zu Erysimum cheiranthoides

Der Acker-Schöterich (Erysimum cheiranthoides) ist eine bemerkenswerte Pflanze, die in naturnahen Gärten zunehmend an Beliebtheit gewinnt. Diese eher unscheinbare, aber ökologisch wertvolle Wildblume gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) und überzeugt mit ihrer Robustheit, einfachen Pflege und ihrer Attraktivität für Insekten.

Herkunft und botanische Einordnung

Der Acker-Schöterich (Erysimum cheiranthoides) stammt ursprünglich aus Eurasien und ist in vielen Regionen Europas, Nordafrikas und Asiens weit verbreitet. Heute gilt die Pflanze als kosmopolitisch, da sie auch in Nordamerika und anderen Teilen der Welt eingebürgert wurde. Sie besiedelt bevorzugt offene, nährstoffreiche Standorte und tritt häufig als Ruderalpflanze an Ackerrändern, Wegrändern oder Schuttplätzen auf. Daher rührt auch der Name „Acker-Schöterich“.

Systematisch gehört der Acker-Schöterich zur Gattung Erysimum, die etwa 150 Arten umfasst. Die Gattung zählt zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae), die auch zahlreiche bekannte Nutz- und Zierpflanzen wie Kohl, Senf und Raps umfasst.

Aussehen und Merkmale

Erysimum cheiranthoides ist eine einjährige bis zweijährige krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von etwa 15 bis 60 Zentimetern erreicht. Sie hat einen aufrechten, meist unverzweigten Stängel, der an der Basis behaart sein kann. Die Laubblätter sind länglich-lanzettlich, wechselständig angeordnet und weisen einen leicht gezähnten bis ganzrandigen Rand auf.

Die Blüten erscheinen zwischen Juni und Oktober in lockeren, traubigen Blütenständen. Sie sind klein, vierzählig und leuchtend gelb – typisch für viele Kreuzblütler. Obwohl sie nicht auffällig duften, werden sie gerne von Insekten wie Bienen, Fliegen und Schwebfliegen besucht. Die Bestäubung erfolgt in erster Linie durch Insekten (Entomophilie), ist aber auch durch Selbstbefruchtung möglich.

Nach der Blüte bildet der Acker-Schöterich längliche Schotenfrüchte aus, die mehrere kleine Samen enthalten. Diese reifen in der Regel ab August bis Oktober und sind ein wichtiges Fortpflanzungsmittel der Pflanze.

Haltung und Standortbedingungen

Der Acker-Schöterich ist ausgesprochen anspruchslos und gedeiht in einer Vielzahl von Böden und Lagen. Ideal sind nährstoffreiche, lockere Lehmböden mit guter Wasserdurchlässigkeit. Auch sandige oder leicht verdichtete Böden werden toleriert. Die Pflanze bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und zeigt eine gute Trockenheitsverträglichkeit.

In naturnahen Gärten lässt sich der Acker-Schöterich hervorragend als Bestandteil von Wildblumenwiesen, Bauerngärten oder an Ackerrändern integrieren. Er eignet sich besonders gut für Standorte, die ansonsten schwer zu bepflanzen sind, wie zum Beispiel Kiesbeete, Brachflächen oder Wegränder. Auch auf mageren Böden, wo andere Pflanzen schlecht gedeihen, kann er eine wertvolle ökologische Funktion erfüllen.

Pflanzung am Gartenteich

Obwohl der Acker-Schöterich keine klassische Teichpflanze ist, kann er im Uferbereich von Gartenteichen mit feuchter, durchlässiger Erde gut gedeihen. Wichtig ist dabei, dass der Boden nicht dauerhaft staunass ist. Ein Standort im feuchten Halbschatten oder an einem sonnigen Teichrand mit nährstoffreichem Boden ist ideal. Die Pflanze kann hier zur natürlichen Bepflanzung beitragen, für Struktur sorgen und als Nahrungsquelle für Insekten dienen.

Die Kombination mit anderen heimischen Wildpflanzen im Teichumfeld, wie Blutweiderich (Lythrum salicaria), Sumpfdotterblume (Caltha palustris) oder Wasserdost (Eupatorium cannabinum), ergibt ein ökologisch wertvolles und ästhetisch ansprechendes Bild.

Giftigkeit

Erysimum cheiranthoides enthält Senfölglykoside, wie sie für viele Kreuzblütler typisch sind. Diese können bei übermäßigem Verzehr zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Für Menschen ist die Pflanze jedoch nur gering giftig. Haustiere wie Hunde oder Katzen sollten nicht gezielt an der Pflanze knabbern, wobei bei versehentlichem Kontakt in der Regel keine ernsten Vergiftungen zu erwarten sind.

Im Zweifelsfall sollte bei Kindern und Haustieren auf den direkten Kontakt verzichtet oder der Pflanzenstandort entsprechend gewählt werden.

Vermehrung und Zucht

Der Acker-Schöterich vermehrt sich in der Natur durch Selbstaussaat. Die Samen reifen ab Spätsommer und können direkt auf offene Bodenflächen fallen, wo sie im folgenden Frühjahr keimen. Für die gezielte Vermehrung im Garten empfiehlt es sich, die Samen im Frühjahr direkt ins Freiland zu säen. Die Keimung erfolgt in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen bei Temperaturen um 15 bis 20 Grad Celsius.

Eine Vorkultur ist zwar möglich, aber selten notwendig, da die Pflanze ausgesprochen unkompliziert ist. Die Aussaat sollte auf einen gut vorbereiteten, unkrautfreien Boden erfolgen. Eine leichte Einarbeitung der Samen in die oberste Erdschicht fördert die Keimung. Staunässe sollte dabei vermieden werden.

Züchtungen oder spezielle Sorten des Acker-Schöterichs sind derzeit kaum bekannt, da die Pflanze meist in ihrer Wildform kultiviert wird. Das macht sie besonders interessant für Naturgärten und biodiversitätsfördernde Flächen.

Krankheiten und Schädlinge

Der Acker-Schöterich ist relativ unempfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlingen. In seltenen Fällen kann es bei feuchtwarmer Witterung zu Befall durch Mehltau oder Blattläuse kommen. Diese sind jedoch in der Regel unproblematisch und benötigen keine Behandlung, da sich das Gleichgewicht durch natürliche Fressfeinde meist schnell wiederherstellt.

Wie viele Kreuzblütler kann auch der Acker-Schöterich gelegentlich von Erdflöhen oder Kohlweißlingsraupen heimgesucht werden. In naturnahen Gärten sollte man jedoch möglichst auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten und auf biologische oder mechanische Bekämpfung setzen, zum Beispiel durch das Abdecken mit Netzen oder das Anlocken von Nützlingen.

Alternative Bezeichnungen

Neben dem gebräuchlichen Namen „Acker-Schöterich“ sind folgende alternative Bezeichnungen bekannt:

  • Feld-Schöterich
  • Gewöhnlicher Schöterich
  • Wild-Schöterich
  • Gelber Schöterich
  • Erysimum cheiranthoides (wissenschaftlich)

Im Englischen ist die Pflanze als „Treacle Mustard“ bekannt.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist der Acker-Schöterich winterhart?

Nein, die Pflanze ist einjährig bis zweijährig und überdauert in der Regel nicht den Winter. Die Vermehrung erfolgt über Samen, die Frost gut überstehen.

Kann ich den Acker-Schöterich im Topf halten?

Grundsätzlich ja, allerdings ist er eher für das Freiland geeignet. In einem ausreichend großen Kübel mit durchlässigem Substrat ist eine Haltung möglich.

Wie sieht die Pflanze während der Blüte aus?

Während der Blütezeit zeigt der Acker-Schöterich zahlreiche kleine, gelbe Blüten in lockeren Trauben – ein schöner Kontrast zu den meist grünen Nachbarpflanzen.

Ist der Acker-Schöterich eine gute Insektenpflanze?

Ja, besonders Bienen, Schwebfliegen und andere Bestäuber fliegen die Pflanze an. Sie bietet eine wichtige Nahrungsquelle, besonders in mageren Gärten.

Wie kann ich verhindern, dass er sich unkontrolliert aussät?

Einfach die Blütenstände nach der Blütezeit entfernen, bevor sich die Samen vollständig ausbilden und ausstreuen können.

Fazit

Der Acker-Schöterich (Erysimum cheiranthoides) ist eine unterschätzte, aber äußerst vielseitige Wildpflanze für naturnahe und ökologische Gärten. Mit seiner geringen Anspruchshaltung, seiner Nützlichkeit für Insekten und seiner Fähigkeit, auch schwierigere Standorte zu begrünen, eignet er sich ideal für alle, die ihren Garten biodiverser und nachhaltiger gestalten möchten. Seine gelben Blüten setzen feine Farbakzente, ohne dominant zu wirken, und seine unkomplizierte Pflege macht ihn auch für Gartenneulinge interessant. Als einjähriger Wildblüher mit hohem ökologischem Wert gehört der Acker-Schöterich definitiv in jeden Naturgarten – insbesondere, wenn du heimische Flora fördern möchtest.

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Letzte Änderung am 22.07.2025