
Blog: Der Wert von Unkraut - 5 Pflanzen, die man nicht gleich entfernen muss (6982)
Wer seinen Garten pflegt ist häufig auch mit dem Kampf gegen Unkraut und anderem unerwünschtem Bewuchs vertraut. Eine Aufgabe ohne Ende, denn viele dieser Pflanzen sind bemerkenswert unempfindlich. Da hilft es pragmatisch zu sein und sich mit ihrem Vorkommen abzufinden, vor allem, wenn sie keinen Schaden anrichten, sondern dem Garten sogar nützen.
Hier sind fünf Beispiele für Pflanzen, die als Unkräuter gelten, die aber nicht restlos entfernt werden müssen:
Vogelmiere, ein natürlicher Bodenbedecker
Die Vogelmiere (Stellaria media) wächst niedrig, bleibt weich und lässt sich leicht mit der Hand entfernen. Statt sie überall zu beseitigen, kann man sie an schlecht erreichbaren Stellen wie unter Sträuchern oder sogar zwischen Gemüsepflanzen einfach dulden. Dort schützt sie den Boden vor Austrocknung, unterdrückt andere, wüchsigere Wildkräuter – und bleibt durch ihre flache Wuchsform unauffällig. Für Insekten ist sie zudem eine wertvolle Nahrungsquelle.
Giersch, begrenzte Nutzung statt Vernichtung
Giersch (Aegopodium podagraria) kann problematisch werden, wenn man ihn unkontrolliert wachsen lässt. Doch wer ihn regelmäßig erntet, verhindert seine Ausbreitung und nutzt eine pflegeleichte Pflanze sinnvoll.
Wer Meerschweinchen oder Hasen hält, kann den Giersch verfüttern. Auch Hühner lieben ihn. Und wenn man sich einmal herantraut, dann schmeckt er auch im Salat ganz hervorragend.
Ihn komplett auszurotten gelingt ohnehin selten. Gezielte Eindämmung spart Aufwand, Nerven und kann ein Kompromiss sein.
Löwenzahn, nützlich, solange er nicht dominiert
Einzelne Löwenzahnpflanzen (Taraxacum ruderalia) im Rasen oder Beet sind kein Zeichen von Vernachlässigung. Sie lockern mit ihren Wurzeln verdichteten Boden, liefern frühe Nahrung für Insekten und lassen sich mit wenig Aufwand ausstechen, wenn sie zu dominant werden. Gerade an Mauerrändern oder Wegkanten dürfen sie ruhig stehen bleiben, solange sie nicht stören.
Brennnessel, gezielte Ecke statt wildes Gestrüpp
Niemand möchte Brennnesseln mitten im Blumenbeet. Aber an einem abgelegenen Standort – etwa hinter dem Kompost – leisten sie Erstaunliches: Sie sind Lebensraum für viele Schmetterlingsraupen, liefern Brennnesseljauche zur Düngung und können bei regelmäßigem Schnitt gut kontrolliert werden. So bleiben sie nützlich, ohne zur Plage zu werden.
Gänseblümchen, unaufdringlich und trittfest
Das Gänseblümchen (Bellis perennis) gilt in Rasenflächen mitunter als „Unkraut“, ist aber robust, niedrig wachsend und pflegeleicht. Es beeinträchtigt den Rasen nicht, sorgt aber für optische Auflockerung und kontinuierliche Insektennahrung. Solange der Gesamteindruck gepflegt bleibt, ist seine Anwesenheit eher ein Zeichen für lebendige Vielfalt als für Nachlässigkeit.
Wildwuchs kontrollieren statt bekämpfen
Der Schlüssel liegt nicht im wilden Wuchern lassen, sondern im gezielten Dulden. Wer bestimmte Pflanzen an geeigneten Stellen bewusst stehen lässt, kann Pflegearbeiten reduzieren und gleichzeitig ökologischen Mehrwert schaffen. So bleibt der Garten aufgeräumt, aber lebendig.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de