Lebens(t)räume für Menschen, Tiere & Pflanzen
Gestaltungsbeispiele für naturnahe Lebensräume
Einrichtungsbeispiele.de-Logo
Neu
Login
Wir werden unterstützt von:
10.01.2025 von Tom

Wildtiere als Haustiere – Faszination und Grenzen

Wildtiere als Haustiere – Faszination und Grenzen
Wildtiere als Haustiere – Faszination und Grenzen - Foto 1

Die Haltung von Wildtieren übt auf viele Menschen eine besondere Anziehungskraft aus. Ob einheimische Arten wie Rehe, Füchse, Eulen oder exotische Raubkatzen, Pinguine, Bären – die Idee, ein wildes Tier im eigenen Zuhause zu halten, erscheint manchen reizvoll. Wo allerdings liegen hier die Grenzen in rechtlicher, ethischer und praktischer Hinsicht?

Wildtiere – was bedeutet das?

Wildtiere sind alle Tiere, die nicht domestiziert sind und in freier Natur leben. Domestikation ist der Prozess, bei dem Menschen über viele Generationen hinweg Wildtiere gezielt züchten und an ihre Bedürfnisse und Lebensweise anpassen. 

Wildtiere als Haustiere – Faszination und Grenzen
Wildtiere als Haustiere – Faszination und Grenzen - Foto 2

Der Prozess der Domestikation basiert auf gezielter Selektion. Menschen wählen Tiere aus, die bestimmte gewünschte Eigenschaften aufweisen, etwa Sanftmut, ein geringer Fluchtinstinkt oder besonders ansprechende optische Merkmale. Diese Tiere werden weitergezüchtet, während Tiere mit unerwünschten Eigenschaften von der Fortpflanzung ausgeschlossen werden.

Warum halten Menschen Wildtiere?

Die Beweggründe für die Haltung von Wildtieren sind vielfältig:

  • Faszination: Die Einzigartigkeit und Schönheit vieler Wildtiere zieht Menschen in ihren Bann.
  • Prestige: Besonders seltene oder exotische Tiere werden manchmal als Statussymbol betrachtet.
  • Naturnähe: Manche Menschen wünschen sich eine engere Verbindung zur Natur und fühlen sich von Wildtieren besonders angesprochen.

Die Herausforderungen der Wildtierhaltung

Die Haltung von Wildtieren bringt jedoch erhebliche Herausforderungen mit sich:

Wildtiere als Haustiere – Faszination und Grenzen
Wildtiere als Haustiere – Faszination und Grenzen - Foto 3

Artgerechte Haltung

Wildtiere haben spezifische Anforderungen an ihren Lebensraum, ihre Ernährung und ihr Sozialverhalten. Diese Bedingungen können nur selten in üblichen Häusern oder Gärten hergestellt werden.

Gefahr für Mensch und Tier

Viele Wildtiere können gefährlich sein. Selbst kleinere Arten wie Waschbären oder Füchse können Verletzungen verursachen, wenn sie sich bedroht fühlen. Raubkatzen o.ä. stellen ein noch größeres Risiko dar.

Gesundheitliche Risiken

Wildtiere können Krankheiten übertragen, die für Menschen und andere Tiere gefährlich sind. Tollwut, Parasiten oder zoonotische Erkrankungen wie die Psittakose bei Vögeln sind Beispiele dafür.

Fluchtgefahr

Brechen Wildtiere aus ihrem Gehege aus, finden sie sich vielleicht in einem für sie völlig ungeeigneten Lebensraum wieder, wo sie nicht nur für sich, sondern auch für andere Tierarten zu einer Gefahr werden können. 

Psychisches Leid der Tiere

In Gefangenschaft zeigen viele Wildtiere Verhaltensstörungen wie stereotype Bewegungen, Aggressionen oder Apathie. Dies deutet darauf hin, dass ihre natürlichen Bedürfnisse nicht erfüllt werden können.

Auch bei nicht wilden, sondern bei uns üblichen Tieren ist dies natürlich ein Punkt, der immer bedacht und beobachtet werden sollte.

Rechtliche Grenzen der Wildtierhaltung

In Deutschland ist die Haltung von Wildtieren streng reguliert: Die Haltung vieler Wildtiere erfordert eine behördliche Genehmigung. Der Halter muss nachweisen, dass er über das nötige Fachwissen, geeignete Unterbringungsmöglichkeiten und finanzielle Mittel verfügt.

Für bestimmte Arten, wie viele Raubkatzen, Bären oder gefährliche Reptilien, gibt es in einigen Bundesländern generelle Haltungsverbote. Geschützte Arten unterliegen nationalen und internationalen Regelungen, etwa dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES). Die Haltung solcher Tiere ist oft nur unter strengen Auflagen erlaubt.

Neben den rechtlichen Aspekten spielt die ethische Verantwortung eine entscheidende Rolle. Wildtiere gehören in ihren natürlichen Lebensraum, wo sie ihre Instinkte und Verhaltensweisen frei ausleben können. Die Haltung in Gefangenschaft kann ihnen das verwehren und zu erheblichem Leid führen.

Alternativen zur Haltung von Wildtieren

Wer sich für Wildtiere begeistert, kann auch ohne direkte Haltung eine Verbindung zu ihnen aufbauen: Ausflüge in die Natur oder Besuche in Wildparks bieten die Möglichkeit, Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben. In vielen Organisationen können Sie sich für den Schutz von Wildtieren und ihren Lebensräumen einsetzen.

Mit entsprechender Qualifikation und Genehmigung können verletzte Tiere aufgenommen und wieder ausgewildert werden. Wildtierstationen sind immer auf der Suche nach Mitarbeiter oder auch freiwilligen Helfern. Eine hervorragende Gelegenheit Wildtiere so nah wie möglich zu erleben, ohne sie ihrem Lebensraum dauerhaft zu entreißen!

 

Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de

Tom

Userbild von TomTom ist Administrator*in von EB und stellt 12 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Tanganjikasee, Victoriasee, West- / Zentralafrika, Südamerika, Mittelamerika, Amerikagesellschaftsbecken, Asien/Australien, Gesellschaftsbecken, Wasserchemie, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Titel: Wildtiere als Haustiere – Faszination und Grenzen (Artikel 6674)

Das könnte dich ebenfalls interessieren:

Die Städte rund um den Malawisee
Tom am 05.08.2024

Die Städte rund um den Malawisee

Der Malawisee, auch als Nyassasee bekannt, ist einer der beeindruckendsten Seen Afrikas und ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus aller Welt. Er ist der drittgrößte See Afrikas und der neuntgrößte der Welt, sowohl in Bezug auf die Fläche als auch auf das Volumen. Der See ist bekannt für seine unglaubliche Artenvielfalt, insbesondere die Vielzahl

Den Garten ökologisch aufwerten: Aus Rasen wird eine Blumenwiese
Tom am 25.06.2024

Den Garten ökologisch aufwerten: Aus Rasen wird eine Blumenwiese

Hast du es satt, deinen Rasen ständig zu mähen und zu pflegen? Wünschst du dir eine natürliche, farbenfrohe Alternative, die nicht nur die Augen erfreut, sondern auch Insekten und anderen Tieren einen Lebensraum bietet? Dann ist die Umwandlung deines Rasens in eine Blumenwiese genau das Richtige für dich! In diesem ausführlichen Artikel erfährst

Laufenten: Die natürlichen Schädlingsbekämpfer
Tom am 13.08.2024

Laufenten: Die natürlichen Schädlingsbekämpfer

Die Liebe zum Garten verbindet viele Menschen. Ob als Hobby oder Beruf, der Garten ist für viele eine Oase der Ruhe und Erholung. Gleichzeitig stellt er aber auch eine Herausforderung dar, insbesondere wenn es um Schädlinge und Schnecken geht. Hier kommen Laufenten ins Spiel. Diese charmanten und nützlichen Tiere sind nicht nur niedliche Gefährten,

Ein Biotop im Schrebergarten
Tom am 19.03.2024

Ein Biotop im Schrebergarten

Ein Schrebergarten ist an sich schon ein Biotop, denn der dort befindliche Rasen, die Blumen- und Gemüsebeete, Obst- und Ziergehölze sind Lebensraum für verschiedene Tiere. Wer bienenfreundliche Pflanzen anbaut, kann in den Sommermonaten viele Bienen und andere nützliche Insekten beobachten. In diesem Beitrag geht es jedoch um den Gartenteich

Vorsicht bei der Fütterung von Muränen im Meerwasseraquarium
Tom am 09.07.2025

Vorsicht bei der Fütterung von Muränen im Meerwasseraquarium

Faszinierende Jäger unter WasserMuränen gehören zu den faszinierendsten und zugleich anspruchsvollsten Bewohnern eines Meerwasseraquariums. Mit ihrem schlangenartigen Körper, ihren kräftigen Kiefern und dem mystischen Blick erinnern sie eher an ein furchterregendes Tier aus der Tiefsee als an einen typischen Aquariumbewohner. Doch genau diese exotische

Einen igelfreundlichen Garten gestalten – Rund ums Jahr ein Zuhause bieten
Tom am 26.09.2024

Einen igelfreundlichen Garten gestalten – Rund ums Jahr ein Zuhause bieten

Ein Garten kann weit mehr sein als eine grüne Oase für Menschen: Mit den richtigen Maßnahmen wird er zu einem wertvollen Lebensraum für heimische Wildtiere wie den Igel. Diese nützlichen Insektenfresser sind gern gesehene Gäste, die dabei helfen, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren. In einem igelfreundlichen Garten finden die stacheligen