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08.08.2025 von Tom

Safran selbst anbauen: Möglich und auch sinnvoll?

Safran selbst anbauen: Möglich und auch sinnvoll?
Safran selbst anbauen: Möglich und auch sinnvoll? - Foto 1

Safran gilt als das teuerste Gewürz der Welt – und das nicht ohne Grund. Für ein Kilogramm Safranfäden müssen rund 150.000 Blüten des Safrankrokus (Crocus sativus) geerntet und sorgfältig von Hand verarbeitet werden. Kein Wunder also, dass der Preis für echtes Safranpulver schnell mehrere Tausend Euro pro Kilogramm erreichen kann.

Viele Hobbygärtner stellen sich daher die Frage: Kann man den Safrankrokus auch im eigenen Garten anbauen und damit sein eigenes Safran ernten? Die gute Nachricht lautet: Ja, es ist möglich – und gar nicht so kompliziert, wie viele denken. Allerdings gibt es ein paar wichtige Dinge zu beachten, damit die zarten, violetten Blüten gedeihen und im Herbst die begehrten roten Fäden liefern.

Safran selbst anbauen: Möglich und auch sinnvoll?
Safran selbst anbauen: Möglich und auch sinnvoll? - Foto 2

In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige zum Anbau von Safrankrokussen im eigenen Garten – von der Auswahl der Knollen über den optimalen Standort bis hin zur Ernte und Lagerung des edlen Gewürzes. Außerdem beantworte ich häufige Fragen rund um den Selbstanbau von Safran.

Der Safrankrokus – ein kurzer Überblick

Der Safrankrokus (Crocus sativus) ist eine mehrjährige, herbstblühende Pflanze aus der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Anders als viele Frühlingskrokusse blüht er erst im Oktober oder November. Jede Blüte bildet drei leuchtend rote Narben – das ist der eigentliche Safran.

Interessant ist, dass der Safrankrokus keine wild vorkommende Art ist. Er wurde vor Jahrhunderten durch Züchtung aus anderen Krokusarten entwickelt und vermehrt sich ausschließlich über Tochterknollen. Das bedeutet, dass man ihn nicht aus Samen ziehen kann.

Safran selbst anbauen: Möglich und auch sinnvoll?
Safran selbst anbauen: Möglich und auch sinnvoll? - Foto 3

Standortwahl für Safran im Garten

Wer Safran im Garten anbauen möchte, sollte auf die Standortbedingungen achten. Der Safrankrokus stammt ursprünglich aus Regionen mit mediterranem Klima und bevorzugt daher folgende Bedingungen:

  • Sonnig und warm: Ein vollsonniger Platz ist ideal, am besten an einer südlich ausgerichteten Hauswand oder in einem geschützten Beet.
  • Durchlässiger Boden: Staunässe ist der größte Feind des Safrankrokus. Ein sandig-lehmiger Boden, der gut Wasser ableitet, ist optimal.
  • Leicht kalkhaltig: Der pH-Wert sollte im neutralen bis leicht alkalischen Bereich liegen (6,5–8).

Tipp: In Regionen mit viel Regen im Herbst kann es sinnvoll sein, den Safrankrokus in einem Hochbeet oder in Töpfen anzubauen, damit überschüssiges Wasser schneller abfließt.

Pflanzzeit und Pflanztiefe

Die Knollen des Safrankrokus werden zwischen Juli und September gepflanzt, damit sie genug Zeit haben, vor der Blüte Wurzeln zu bilden.

  • Pflanztiefe: Etwa 10–15 cm tief.
  • Pflanzabstand: 8–10 cm zwischen den Knollen.
  • Knollenposition: Spitze nach oben einsetzen.

Es ist ratsam, pro Standort mehrere Knollen zu pflanzen, da nicht jede Knolle im ersten Jahr gleich viele Blüten bildet.

Pflege des Safrankrokus

Der Safrankrokus ist überraschend pflegeleicht, wenn er einmal eingewachsen ist. Trotzdem gibt es einige Pflegemaßnahmen, die den Ertrag steigern:

  • Gießen: Nur bei Trockenheit im Herbst und Frühjahr leicht wässern.
  • Düngen: Im Frühjahr, wenn die Blätter erscheinen, mit einem kaliumreichen Dünger versorgen.
  • Blätter stehen lassen: Nach der Blüte entwickeln sich grüne Blätter, die bis ins Frühjahr stehen bleiben. Sie sind wichtig für die Knollen, um Nährstoffe für das nächste Jahr zu speichern.
  • Unkraut entfernen: Halte das Beet unkrautfrei, damit die Knollen nicht verdrängt werden.

Ernte von Safran

Die Ernte ist der spannendste, aber auch arbeitsintensivste Teil.

  • Erntezeit: Oktober bis November, sobald die Blüten vollständig geöffnet sind.
  • Tageszeit: Am besten am Vormittag bei trockenem Wetter, bevor die Blüten zu welken beginnen.
  • Vorgehen: Jede Blüte vorsichtig öffnen und mit einer Pinzette oder den Fingern die drei roten Narben herausziehen.

Die Fäden werden anschließend schonend getrocknet – am besten an einem warmen, luftigen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Ertrag und Wirtschaftlichkeit

Viele Hobbygärtner sind überrascht, wie wenig Safran eine Pflanze liefert. Von einer einzelnen Blüte erhält man nur etwa 0,01–0,02 Gramm getrockneten Safran. Für ein Gramm benötigt man also rund 150 Blüten.

Im Hausgarten kann man aber trotzdem schnell einige Gramm pro Jahr ernten, wenn man 50–100 Knollen pflanzt. Der Wert ist weniger im finanziellen Ertrag zu sehen, sondern in der Freude am Selbstanbau und der unvergleichlichen Qualität des eigenen Safrans.

Krankheiten und Schädlinge

Der Safrankrokus ist relativ robust, kann aber unter bestimmten Bedingungen von Problemen heimgesucht werden:

  • Knollenfäule durch Staunässe
  • Wühlmäuse, die die Knollen fressen
  • Pilzkrankheiten bei zu feuchtem Wetter

Vorbeugung ist der beste Schutz: gut drainierter Boden, geschützte Pflanzung und gegebenenfalls Drahtkörbe gegen Wühlmäuse.

Safran im Topf anbauen

Wer keinen geeigneten Gartenboden hat, kann den Safrankrokus auch problemlos in Töpfen oder Pflanzkübeln kultivieren.

  • Gefäßgröße: Mindestens 20 cm tief
  • Substrat: Mischung aus Gartenerde, Sand und etwas Kompost
  • Standort: Sonnig, regengeschützt
  • Überwinterung: Töpfe können draußen bleiben, sollten aber vor Dauerfrost geschützt werden.

Häufige Fehler beim Safrananbau

  • Zu nasser Boden – führt zu Knollenfäule.
  • Zu schattiger Standort – vermindert Blütenbildung.
  • Zu tiefe oder zu flache Pflanzung – schwächt die Pflanzen.
  • Blätter zu früh abschneiden – raubt den Knollen Kraft für das nächste Jahr.

FAQs – Häufig gestellte Fragen

Kann man Safran aus Supermarktknollen ziehen?
Meistens nicht, da diese oft behandelte Frühlingskrokusse sind. Man muss gezielt Knollen des Crocus sativus kaufen.

Wie lange leben Safranknollen?
Mit guter Pflege können sie viele Jahre überdauern und sich durch Tochterknollen vermehren.

Braucht Safran Dünger?
Ein kaliumreicher Dünger im Frühjahr ist ideal, zu viel Stickstoff sollte vermieden werden.

Kann man Safran in Deutschland ernten?
Ja, in fast allen Regionen Deutschlands ist der Anbau möglich, wenn der Standort sonnig und der Boden gut drainiert ist.

Wie erkennt man echten Safran?
Echte Safranfäden sind tiefrot, fadenförmig und leicht trompetenförmig am Ende. Ihr Geruch ist würzig, leicht honigartig.

Fazit

Ja – der Safrankrokus lässt sich auch im eigenen Garten anbauen. Mit etwas Vorbereitung, einem sonnigen und gut durchlässigen Standort sowie der richtigen Pflanz- und Pflegepraxis kann man im Herbst sein eigenes Safran ernten. Zwar wird die Ernte im Hausgarten nicht ausreichen, um den Weltmarkt zu versorgen, aber die Freude an den prachtvollen Blüten und der Stolz, das teuerste Gewürz der Welt selbst geerntet zu haben, sind unbezahlbar.

Wer einmal den Duft und die Farbe von frisch geerntetem Safran aus dem eigenen Garten erlebt hat, wird verstehen, warum dieses Gewürz seit Jahrtausenden als „rotes Gold“ gilt.

Tom

Userbild von TomTom ist Administrator*in von EB und stellt 12 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Tanganjikasee, Victoriasee, West- / Zentralafrika, Südamerika, Mittelamerika, Amerikagesellschaftsbecken, Asien/Australien, Gesellschaftsbecken, Wasserchemie, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Titel: Safran selbst anbauen: Möglich und auch sinnvoll? (Artikel 7167)

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