Riccardia chamedryfolia im Aquarium
Einrichtungsbeispiele mit Korallenmoos
Wissenswertes zu Riccardia chamedryfolia
Riccardia chamedryfolia, auch als Korallenmoos oder Mini-Pellia bekannt, ist ein fein strukturiertes, dunkelgrünes Lebermoos, das sich durch seine korallenartige Wuchsform deutlich von anderen Moosen im Aquarium unterscheidet. Es wird bevorzugt in Aquascapes verwendet und bleibt durch seinen kriechenden, verzweigten Wuchs sehr kompakt. Die Art ist in Deutschland nicht invasiv und darf frei gehandelt und gepflegt werden.
Herkunft
Die ursprüngliche Verbreitung von Riccardia chamedryfolia liegt in Süd- und Südostasien. Dort wächst es bevorzugt in schattigen, feuchten Bereichen tropischer Wälder, häufig an feuchten Steinen, Wurzeln oder anderen Oberflächen in unmittelbarer Nähe zu fließendem Wasser. In der Natur tritt es meist emers auf, ist aber sehr gut an submerse Bedingungen angepasst.
Aussehen
Das Moos bildet dichte, stark verzweigte Matten aus flach liegenden, korallenartig gegliederten Thalli. Die Triebe sind fein und verzweigt, mit einer leicht durchscheinenden, dunkelgrünen Färbung. Im Gegensatz zu anderen Moosen wie Taxiphyllum barbieri (Javamoos) oder Vesicularia montagnei (Christmas-Moos) wirkt Riccardia chamedryfolia durch seine dichte, verästelte Struktur besonders filigran und wächst deutlich gedrungener. Die Pflanze bleibt meist unter 1 cm hoch, breitet sich jedoch seitlich kriechend aus.
Standort
Riccardia chamedryfolia gedeiht am besten an beschatteten Stellen im Vordergrund oder auch auf Steinen und Wurzeln. Sie bevorzugt ruhige Wasserzonen mit gleichmäßiger Strömung. Die Anbindung an Untergründe erfolgt meist mit Nylonfaden oder Pflanzenkleber, da das Moos keine Haftorgane entwickelt, aber mit der Zeit selbständig an rauen Oberflächen anhaftet.
Pflegehinweise
Das Moos stellt mittlere Ansprüche an die Pflege. Es wächst bei ausreichender Beleuchtung (0,5–1 W/l) und stabilen Wasserwerten zuverlässig, aber relativ langsam. CO2-Zugabe ist nicht zwingend notwendig, fördert aber das Wachstum. Die ideale Temperatur liegt zwischen 20 und 26 °C, bei einem pH-Wert von 5,5 bis 7,5 und weichem bis mittelhartem Wasser. Eine gute Filterung und gleichmäßige Nährstoffversorgung über das Wasser beugen Algenbefall vor. Regelmäßiges Beschneiden fördert eine dichte, kompakte Form.
Vermehrung
Die Vermehrung erfolgt durch Teilung. Abgetrennte Moospartien können an anderer Stelle erneut aufgebunden oder aufgeklebt werden. Selbst kleinste Fragmente wachsen unter günstigen Bedingungen weiter.
Nutzen
Riccardia chamedryfolia ist besonders im Aquascaping beliebt, da es eine natürliche, bodendeckende Struktur bietet und durch seine dunkle Farbe einen guten Kontrast zu hellgrünen Pflanzen schafft. Die dichten Matten bieten Garnelen und Jungfischen gute Rückzugsräume und dienen als Weidefläche für Mikroorganismen.
Schädlinge und Krankheiten
Bei unzureichender Wasserqualität oder starker Verschmutzung kann das Moos durch Algen überwachsen werden. Auch zu starke Strömung oder mechanische Belastung führen zu Absterben der empfindlichen Triebe. Zu hohe Temperaturen über 28 °C wirken sich negativ auf das Wachstum aus.
Deutsche und alternative Bezeichnungen
Der Trivialname „Korallenmoos“ bezieht sich auf die charakteristische, verzweigte Wuchsform, die an Korallen erinnert. In der Aquaristik ist auch die Bezeichnung „Mini-Pellia“ verbreitet, obwohl es sich botanisch nicht um eine Pellia-Art handelt.
Haltungsbedingungen
Um Riccardia chamedryfolia (Korallenmoos) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.
- Wassertemperatur: 20° bis 26°C
- pH-Wert: 5.5 bis 7.5
- Gesamthärte: 0° bis 15° dGH