Varanus tristis tristis im Terrarium halten
Einrichtungsbeispiele mit Westlicher Trauerwaran

Wissenswertes zu Varanus tristis tristis
Varanus tristis tristis (Westlicher Trauerwaran) gehört zur Familie der Warane (Varanidae) und wird innerhalb der Gattung Varanus der Untergattung Odatria zugeordnet. Er stellt die westliche Form des sogenannten Trauerwarans dar. Ob es sich bei tristis tristis und tristis orientalis tatsächlich um unterschiedliche Unterarten handelt oder lediglich um Farbvarianten einer Art, ist wissenschaftlich bislang nicht eindeutig geklärt.
Herkunft und Lebensraum
Diese Form bewohnt weite Teile des westlichen und zentralen Australiens, insbesondere Regionen in Westaustralien, dem Northern Territory und Teilen Südaustraliens. Die Tiere leben dort in trockenen Savannen, offenen Wäldern und felsdurchsetzten Wüstenrändern. Sie nutzen sowohl Bodenverstecke als auch Baumhöhlen und Spalten unter Rinde.
Aussehen
Mit einer Gesamtlänge von 70 bis 90 cm ist die westliche Form ähnlich groß wie die östliche, unterscheidet sich aber deutlich in der Färbung. Varanus tristis tristis ist überwiegend dunkelbraun bis fast schwarz gefärbt, oft mit nur schwacher oder gar keiner sichtbaren Musterung. Auch der Schwanz weist weniger Kontrastbänder auf als bei der östlichen Form. Die dunkle Grundfarbe führte zur Namensgebung „Trauerwaran“. Im Jugendstadium können helle Flecken auf dem Rücken sichtbar sein, die im Erwachsenenalter meist verblassen.
Verhalten und Ernährung
Der westliche Trauerwaran ist tagaktiv und zeigt eine hohe Kletterfreude, kombiniert mit ausgeprägtem Bodennutzungsverhalten. Er ist sehr flink, neugierig und interaktiv. Die Ernährung umfasst Insekten, kleinere Reptilien, Eier, Nager und Aas.
In Terrarienhaltung nehmen sie eine breite Palette tierischer Futtermittel an, darunter Schaben, Heimchen, Eintagsküken, Mäuse und Wachteleier.
Fortpflanzung
Die Paarungszeit liegt im südlichen Frühling. Nach erfolgreicher Begattung legt das Weibchen 6 bis 14 Eier in ein geeignetes, feuchtwarmes Substrat. Die Inkubation erfolgt bei 29–31 °C und dauert etwa 110 bis 150 Tage. Die geschlüpften Jungtiere messen rund 20 bis 24 cm und sind in den ersten Monaten besonders flink und scheu.
Nutzen
Wie auch die östliche Form gilt Varanus tristis tristis als attraktives Terrarientier für erfahrene Halter. Seine dunkle Färbung, gepaart mit lebhaftem Verhalten, macht ihn zu einem interessanten Beobachtungstier. Die Art benötigt jedoch ausreichend Raum und strukturreiche Einrichtung, um ihr ausgeprägtes Bewegungs- und Kletterverhalten auszuleben.
Krankheiten und natürliche Feinde
In der Natur stellen Raubvögel, große Schlangen und verwilderte Katzen potenzielle Gefahren dar. In Gefangenschaft treten häufig Haltungsmängel auf, etwa durch zu kleine Terrarien, unzureichende UV-Belichtung oder Fehler bei Temperaturzonen. Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Bereitstellung mehrerer Rückzugsorte gelegt werden, da sich die Tiere sonst schnell gestresst zeigen.
Gesetzliche Regelung zur Haltung
Für Varanus tristis tristis bestehen derzeit keine spezifischen Haltungsvorgaben über die allgemeinen Bestimmungen des Tierschutzgesetzes hinaus. Die Einrichtung sollte eine Kombination aus Ästen, Korkröhren, Steinen und Versteckplätzen bieten, ergänzt durch starke Wärmelampen und UV-Quellen.
Deutsche und alternative Bezeichnungen
Im Deutschen wird Varanus tristis tristis ebenfalls als Trauerwaran bezeichnet, teilweise mit dem Zusatz (westliche Form) oder Westlicher Trauerwaran zur Unterscheidung. Der wissenschaftliche Name tristis bedeutet „traurig“ oder „dunkel“ – eine mögliche Anspielung auf die tiefbraune bis schwarze Färbung dieser Form. Ob die Trennung in tristis tristis und tristis orientalis biologisch gerechtfertigt ist, bleibt umstritten. Manche Fachleute sehen lediglich geographische und farbliche Unterschiede innerhalb einer variablen Art.