Sarpa salpa im Aquarium halten
Einrichtungsbeispiele mit Goldstrieme

Wissenswertes zu Sarpa salpa
Die Goldstrieme (Sarpa salpa) ist ein faszinierender Meeresfisch, der durch sein auffälliges Erscheinungsbild und seine interessanten Eigenschaften immer wieder das Interesse von Aquaristikfreunden und Meeresbiologen auf sich zieht. Diese Art ist nicht nur optisch ein Hingucker, sondern besitzt auch einige besondere Merkmale, die sie von anderen Fischen ihrer Umgebung abhebt.
Herkunft und Verbreitung
Die Goldstrieme ist ein typischer Vertreter der Küstenfauna des östlichen Atlantiks und des Mittelmeers. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von der Biskaya-Küste über das gesamte Mittelmeer bis hinunter zur südafrikanischen Küste. Auch um die Kanarischen Inseln, Madeira und die Kapverdischen Inseln ist Sarpa salpa heimisch. Gelegentlich wurden auch einzelne Exemplare im Ärmelkanal oder sogar in der Nordsee gesichtet, wobei es sich hierbei eher um seltene Einzelfälle handelt.
Bevorzugt lebt die Goldstrieme in felsigen Küstenregionen, Seegraswiesen (z. B. Posidonia oceanica), und in flachen, warmen Gewässern bis in Tiefen von etwa 70 Metern. Sie ist ein tagaktiver Schwarmfisch, der sich meist in kleinen Gruppen in der Nähe des Bodens aufhält.
Gattung und Familie
- Wissenschaftlicher Name: Sarpa salpa
- Gattung: Sarpa (monotypisch, nur diese Art gehört zur Gattung)
- Familie: Sparidae (Meerbrassen oder Brassen)
- Ordnung: Perciformes (Barschartige)
Die Familie der Sparidae umfasst eine Vielzahl bekannter Speisefische, wie die Dorade (Sparus aurata) oder den Seebarsch. Die Goldstrieme nimmt in dieser Familie eine besondere Stellung ein, da sie nicht nur optisch auffällt, sondern auch durch ihre spezielle Ernährungsweise und ihr Verhalten.
Beschreibung und Aussehen
Die Goldstrieme ist auf den ersten Blick leicht zu erkennen. Ihr Körper ist langgestreckt, seitlich abgeflacht und zeigt eine besonders auffällige Zeichnung:
- Farbe: Silberner Grundton mit 6 bis 8 leuchtend goldgelben, horizontalen Längsstreifen von der Kiemenöffnung bis zum Schwanzstiel.
- Größe: In freier Wildbahn erreicht sie eine Länge von 30 bis 45 cm, gelegentlich auch bis zu 50 cm.
- Körperform: Stromlinienförmig mit kleinen Schuppen, die eng anliegen.
- Maul: Klein und leicht unterständig, mit Zähnen, die auf eine pflanzenbasierte Ernährung ausgerichtet sind.
- Augen: Relativ groß, angepasst an ihre tagaktive Lebensweise.
Das markanteste Merkmal sind zweifellos die goldenen Streifen, die ihr im Englischen auch den Namen "Salema porgy" eingebracht haben.
Haltung im Aquarium
Die Haltung von Sarpa salpa im heimischen Aquarium ist eine Herausforderung und für private Aquarianer nicht zu empfehlen. Es handelt sich um einen freischwimmenden Meeresfisch, der viel Platz benötigt und sehr spezielle Anforderungen an Wasserqualität und Umgebung stellt.
Mindestanforderungen:
- Aquariengröße: Mindestens 5000 Liter für kleinere Gruppen (besser mehr)
- Wassertemperatur: 18–24 °C
- Salzgehalt: Meerwasser, etwa 1.023–1.025 g/cm³
- Strömung: Leichte bis mittlere Strömung erwünscht
- Beleuchtung: Helles Licht, da die Tiere tagaktiv sind
- Einrichtung: Viel freier Schwimmraum, Seegraswiesen-ähnliche Bepflanzung, Rückzugsmöglichkeiten mit Felsen
Ernährung im Aquarium:
Sarpa salpa ist ein herbivorer Fisch, der sich hauptsächlich von Algen und Seegräsern ernährt. Im Aquarium ist die Fütterung mit getrocknetem Seegras, Nori-Algenblättern, Spirulina, frischem Salat oder Blattspinat denkbar, wobei eine ausgewogene Nährstoffzufuhr essenziell ist.
Giftigkeit
Ein besonders interessanter Aspekt: Sarpa salpa ist unter bestimmten Bedingungen potenziell giftig. Einige Individuen, insbesondere aus bestimmten Regionen (z. B. östliches Mittelmeer, Kanaren), können durch die Aufnahme bestimmter Algenarten halluzinogene Substanzen anreichern.
Diese Toxine sind nicht für den Fisch selbst gefährlich, können beim Menschen aber zu halluzinogenen Vergiftungen führen, wenn das Fleisch verzehrt wird – ein Phänomen, das als Ichthyoallyeinotoxismus bekannt ist. Symptome treten typischerweise einige Stunden nach dem Verzehr auf und beinhalten Halluzinationen, Albträume, Angstzustände, manchmal auch Übelkeit und Desorientierung. Aus diesem Grund gilt die Goldstrieme als bedenklich für den menschlichen Verzehr, obwohl sie früher in manchen Regionen als Speisefisch galt.
Für die Aquarienhaltung ist diese Eigenschaft allerdings unproblematisch, da keine Toxine über die Haut abgegeben werden und keine Gefahr für den Halter besteht.
Vermehrung und Zucht
Die Zucht von Sarpa salpa in Gefangenschaft ist bisher nicht erfolgreich dokumentiert. In freier Wildbahn laichen die Tiere im Spätsommer bis Herbst. Die Fortpflanzung erfolgt externer Befruchtung: Das Weibchen gibt die Eier ins Wasser ab, die vom Männchen befruchtet werden.
Interessant ist die Tatsache, dass es sich bei der Goldstrieme um eine protandrische Hermaphroditin handelt – das bedeutet: Viele Tiere sind zunächst männlich und werden später weiblich.
Da sich die Art schwer an Gefangenschaftsbedingungen anpasst und sehr große Schwimmräume benötigt, ist eine Nachzucht in Aquarien zurzeit kaum realistisch.
Krankheiten
Goldstriemen sind robust, aber wie alle Meeresfische anfällig für einige typische Erkrankungen:
- Oodinium (Samthautkrankheit)
- Cryptocaryon (Meeres-Ichthyophthirius)
- Bakterielle Infektionen bei schlechter Wasserqualität
- Mangelerscheinungen, wenn die Ernährung nicht artgerecht erfolgt
Vorbeugung ist der beste Schutz: Regelmäßige Wasserwechsel, stabile Wasserparameter, ausgewogene Ernährung und die Quarantäne neuer Fische sind entscheidend.
Alternative Bezeichnungen
- Deutscher Name: Goldstrieme
- Englisch: Salema porgy
- Französisch: Saupe
- Italienisch: Salpa
- Spanisch: Salema
- Portugiesisch: Salema
- Griechisch: S??pa (Sálpa)
- Lateinisch: Sarpa salpa
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Sarpa salpa giftig für Aquarianer?
Nein, für die Haltung im Aquarium besteht keine Gefahr. Die Giftigkeit bezieht sich ausschließlich auf den menschlichen Verzehr bestimmter wildgefangener Tiere.
Kann man Sarpa salpa im Meerwasseraquarium halten?
Technisch ja, aber nur in sehr großen Becken mit spezialisierten Haltungsbedingungen. Für private Aquarien ist die Art ungeeignet.
Was frisst Sarpa salpa?
Vor allem pflanzliche Nahrung: Seegras, Algen, Blätter, vereinzelt auch kleine Wirbellose.
Wie alt wird Sarpa salpa?
Die Lebenserwartung liegt bei etwa 7 bis 9 Jahren, in freier Wildbahn können manche Individuen über 10 Jahre alt werden.
Wie groß wird die Goldstrieme?
Typischerweise 30 bis 45 cm, vereinzelt bis zu 50 cm.
Fazit
Die Goldstrieme (Sarpa salpa) ist ein wunderschöner und faszinierender Meerwasserfisch aus der Familie der Meerbrassen, der vor allem durch seine goldenen Streifen und sein ungewöhnliches Verhalten besticht. Ihre Giftigkeit beim Verzehr und die protandrische Hermaphroditie machen sie biologisch besonders interessant.
Für Aquarianer ist Sarpa salpa allerdings eher ein Beobachtungsobjekt in freier Wildbahn oder in großen öffentlichen Schauaquarien. Die Haltung ist technisch möglich, aber sehr anspruchsvoll und kostenintensiv. Aufgrund ihrer Größe, ihres Bewegungsdrangs und der notwendigen Wasserqualität sollte sie daher nicht leichtfertig in einem Heimaquarium gehalten werden.
Trotzdem lohnt sich das Wissen über diese Art – nicht zuletzt wegen ihrer faszinierenden Biologie und der eindrucksvollen Erscheinung, die jedem Meeresliebhaber im Gedächtnis bleibt.
Haltungsbedingungen
Um Sarpa salpa (Goldstrieme) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.
- Wassertemperatur: 18° bis 24°C
- Mindestaquariengröße: 5000 Liter