Neolebias unifasciatus im Aquarium halten
Einrichtungsbeispiele mit Afrikanischer Längsbandsalmler

Wissenswertes zu Neolebias unifasciatus
Der Neolebias unifasciatus, auch bekannt als Afrikanischer Längsbandsalmler, ist ein faszinierender und relativ seltener Süßwasserfisch aus Afrika, der sich durch sein auffälliges Längsband und sein interessantes Verhalten von anderen Aquarienbewohnern abhebt. Diese Art ist eine Bereicherung für das Gesellschaftsaquarium, vor allem für Aquarianer, die sich für afrikanische Biotope interessieren.
Herkunft, Gattung und Familie
- Wissenschaftlicher Name: Neolebias unifasciatus
- Familie: Distichodontidae
- Ordnung: Characiformes
- Gattung: Neolebias
- Herkunft: West- und Zentralafrika (vor allem Kongo- und Nigerbecken)
Neolebias unifasciatus stammt aus tropischen Gewässern Afrikas, insbesondere aus den Flusssystemen des Kongobeckens in der Demokratischen Republik Kongo und dem Niger. Dort lebt er in langsam fließenden, schattigen Bächen und kleineren Flüssen mit dichtem Pflanzenbewuchs und Laub am Boden – ein Lebensraum, der auch im Aquarium möglichst gut nachempfunden werden sollte.
Beschreibung und Aussehen
Der Afrikanische Längsbandsalmler ist ein kleiner, schlanker Salmler mit einer Maximallänge von etwa 4–5 cm. Besonders auffällig ist das namensgebende dunkle Längsband, das sich von der Schnauze bis zur Schwanzflosse zieht. Die Grundfärbung ist silbrig bis bräunlich, oft mit metallisch schimmernden Reflexen, je nach Lichteinfall und Stimmung des Fisches.
Flossen sind meist durchsichtig bis leicht rötlich gefärbt. Männchen unterscheiden sich von Weibchen durch intensivere Farben und eine schlankere Körperform. Weibchen sind oft etwas rundlicher, besonders zur Laichzeit.
Verhalten und Sozialstruktur
Neolebias unifasciatus ist ein friedlicher Schwarmfisch, der in einer Gruppe von mindestens 6–10 Tieren gehalten werden sollte. In einer zu kleinen Gruppe können die Tiere schüchtern werden und ihr natürliches Verhalten nur eingeschränkt zeigen. In der Gruppe entwickeln sie dagegen ein lebhaftes Sozialverhalten mit sanften Rangordnungen, Balzverhalten und gegenseitiger Interaktion.
Trotz ihrer geringen Größe sind diese Fische sehr aktiv und erkunden ständig ihr Revier. Dabei bevorzugen sie vor allem den mittleren und unteren Bereich des Aquariums. Mit anderen friedlichen Arten sind sie gut vergesellschaftbar, vor allem mit afrikanischen Arten wie Schmetterlingsfischen (Pantodon buchholzi), kleinen Barben oder Killifischen.
Haltungsempfehlungen
- Aquariengröße: ab 60 Liter, besser 80 Liter aufwärts bei Gruppenhaltung
- Wassertemperatur: 22–26 °C
- pH-Wert: 6,0–7,2
- Gesamthärte: 2–12 °dGH
- Einrichtung: feiner Sand oder dunkler Kies, viele Pflanzen, Wurzeln, Laub
- Beleuchtung: gedämpft, z. B. durch Schwimmpflanzen
- Filterung: sanfte Strömung, biologisch wirksam
Ein naturnah eingerichtetes Aquarium ist für Neolebias unifasciatus ideal. Der Bodengrund sollte dunkel sein, um die Farben der Tiere besser zur Geltung zu bringen. Versteckmöglichkeiten in Form von Wurzeln, Steinen und dichter Bepflanzung helfen, Stress zu vermeiden. Schwimmpflanzen wie Froschbiss oder Salvinia schaffen gedämpftes Licht und verbessern das Wohlbefinden.
Beim Futter sind sie nicht besonders wählerisch. Lebend- und Frostfutter wie Artemia, Daphnien oder Cyclops werden begeistert angenommen. Auch feines Granulat- oder Flockenfutter wird akzeptiert, sollte aber nicht die Hauptnahrung darstellen.
Giftigkeit
Neolebias unifasciatus ist nicht giftig – weder für andere Fische noch für den Menschen. Es gibt keine bekannten toxischen Eigenschaften dieser Art. Damit ist er auch für Anfänger im Bereich der afrikanischen Aquaristik unbedenklich.
Vermehrung und Zucht
Die Zucht von Neolebias unifasciatus ist im Aquarium möglich, aber nicht einfach. Es handelt sich um Freilaicher, die ihre Eier zwischen feinem Pflanzenwuchs oder auf Laub ablegen. Eine gezielte Zucht gelingt am besten in einem separaten Zuchtbecken mit sehr weichem, leicht saurem Wasser (pH ca. 6,0–6,5, GH unter 5).
Die Zuchttiere sollten gut konditioniert werden – am besten mit hochwertigem Lebendfutter. Nach der Eiablage müssen die Eltern entfernt werden, da sie keine Brutpflege betreiben und die Eier oder frisch geschlüpften Jungfische fressen könnten.
Die Larven schlüpfen nach etwa 24–36 Stunden und können nach dem Freischwimmen mit Infusorien oder Artemia-Nauplien gefüttert werden.
Krankheiten und Gesundheitsvorsorge
Neolebias unifasciatus ist relativ robust, wenn Wasserqualität und Ernährung stimmen. Trotzdem können bei schlechten Haltungsbedingungen typische Fischkrankheiten auftreten, darunter:
- Ichthyophthirius (Weißpünktchenkrankheit)
- Flossenfäule bei schlechter Wasserhygiene
- Bakterielle Infektionen durch Stress und Verletzungen
Zur Vorbeugung empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle der Wasserwerte, Teilwasserwechsel (mind. 30 % alle zwei Wochen), abwechslungsreiche Ernährung und Quarantäne neuer Fische.
Alternativen und ähnliche Arten
Wer sich für den Afrikanischen Längsbandsalmler interessiert, findet möglicherweise auch Gefallen an diesen Arten:
- Neolebias ansorgii – etwas farbiger, ähnliche Haltungsbedingungen
- Phenacogrammus interruptus (Blauer Kongosalmler) – größer, aber friedlich
- Nannaethiops unitaeniatus – ähnlich im Verhalten und Aussehen
- Alestopetersius caudalis – farbenfroher Verwandter mit aktiverem Verhalten
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Wie groß wird Neolebias unifasciatus?
Er erreicht eine maximale Länge von etwa 4–5 cm.
Ist er für Anfänger geeignet?
Mit etwas Erfahrung in der Haltung tropischer Fische ja – vor allem wenn man sich an Wasserwerte und Gruppengröße hält.
Ist der Längsbandsalmler aggressiv?
Nein, er ist ein friedlicher Schwarmfisch.
Kann man ihn mit Garnelen halten?
Er frisst keine ausgewachsenen Garnelen, aber Jungtiere könnten als Futter betrachtet werden.
Wie oft sollte man füttern?
Zweimal täglich in kleinen Portionen – abwechslungsreich mit Lebend- und Frostfutter.
Fazit
Neolebias unifasciatus, der Afrikanische Längsbandsalmler, ist eine echte Rarität für das Süßwasseraquarium und begeistert mit seinem eleganten Aussehen, friedlichen Verhalten und seiner Herkunft aus den geheimnisvollen Gewässern Afrikas. Wer sich für naturnahe Aquarien und weniger bekannte Arten interessiert, wird mit dieser Art viel Freude haben. Zwar ist die Zucht anspruchsvoll und erfordert etwas Erfahrung, aber seine Pflege ist bei passenden Bedingungen gut zu bewältigen.
Mit seiner friedlichen Art, dem spannenden Schwarmverhalten und seinem dezenten, aber markanten Längsband bietet der Längsbandsalmler eine wunderbare Bereicherung für afrikanische Biotope und thematisch passende Gesellschaftsaquarien. Wer also auf der Suche nach einer interessanten, selten gehaltenen Fischart ist, sollte diesem kleinen Juwel aus Afrika unbedingt einen Platz im Aquarium einräumen.