Asplenium scolopendrium im Garten pflanzen
Einrichtungsbeispiele mit Hirschzungenfarn
Wissenswertes zu Asplenium scolopendrium
Herkunft und natürliche Verbreitung
Der Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium) stammt ursprünglich aus Europa, Nordafrika und Teilen Asiens. Er bevorzugt kalkreiche, schattige Wälder, feuchte Felshänge und Schluchten. In Mitteleuropa ist er besonders in geschützten, kühlen Lagen zu finden. Aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit wird er zunehmend auch in naturnahen Gärten kultiviert.
Gattung und Familie
Asplenium scolopendrium gehört zur Familie der Aspleniaceae (Streifenfarngewächse) und zur Gattung Asplenium, die weltweit über 700 Arten umfasst. Innerhalb dieser Gattung ist der Hirschzungenfarn aufgrund seiner einzigartigen Blattform eine Besonderheit.
Beschreibung und Aussehen
Der Hirschzungenfarn ist ein immergrüner, mehrjähriger Farn, der Wuchshöhen von 30 bis 60 Zentimetern erreicht. Charakteristisch sind seine ungeteilten, bandförmigen, glänzenden Blätter, die in einer Rosette angeordnet sind. Die Blätter besitzen eine leicht gewellte oder gezähnte Randstruktur und eine sattgrüne Farbe, die selbst im Winter erhalten bleibt.
Im Gegensatz zu vielen anderen Farnen, die gefiederte oder fein geteilte Wedel besitzen, wirken die Blätter des Hirschzungenfarns fast exotisch und äußerst dekorativ. Die Blattunterseite ist von parallel verlaufenden Sporenlinien durchzogen, die für die Vermehrung sorgen.
Haltungshinweise
Asplenium scolopendrium ist relativ pflegeleicht und stellt wenige Ansprüche an den Standort, solange einige Grundbedingungen erfüllt sind:
- Licht: Bevorzugt schattige bis halbschattige Lagen. Direkte Mittagssonne sollte vermieden werden, da sie die Blätter verbrennen kann.
- Boden: Humusreicher, kalkhaltiger und gut durchlässiger Boden ist ideal. Ein leicht feuchter Untergrund fördert ein gesundes Wachstum.
- Wasser: Der Boden sollte konstant feucht, aber nicht nass sein. Staunässe führt schnell zu Wurzelfäule.
- Temperatur: Der Hirschzungenfarn ist winterhart und verträgt Temperaturen bis etwa -20 °C. In besonders kalten Regionen empfiehlt sich ein leichter Winterschutz.
Pflanzung am Gartenteich
Am Gartenteich eignet sich Asplenium scolopendrium hervorragend für die Bepflanzung der halbschattigen Uferzonen. Hier profitieren die Pflanzen von der konstant hohen Luftfeuchtigkeit, ohne im Wasser zu stehen. Wichtig ist, dass der Wurzelbereich nicht dauerhaft im Wasser liegt, da dies zu Fäulnis führen kann. Eine Mulchschicht aus Laub oder Rindenhumus hilft, die Feuchtigkeit gleichmäßig zu halten und die Bodenstruktur zu verbessern.
Giftigkeit
Asplenium scolopendrium gilt als ungiftig für Menschen und Haustiere. Damit ist der Hirschzungenfarn eine sichere Wahl für Familiengärten, in denen auch Kinder und Haustiere unterwegs sind.
Vermehrung und Zucht
Die Vermehrung des Hirschzungenfarns kann auf zwei Arten erfolgen:
- Sporenvermehrung: Die Sporen auf der Blattunterseite werden gesammelt und auf feuchtem Substrat ausgesät. Die Keimung erfordert konstante Feuchtigkeit und warme Temperaturen. Dieses Verfahren ist jedoch relativ aufwendig und zeitintensiv.
- Teilung: Einfacher ist die Teilung älterer Pflanzen im Frühjahr oder Herbst. Dabei wird der Wurzelstock vorsichtig geteilt und die Teilstücke an einem neuen Standort eingepflanzt.
Für die Zucht im eigenen Garten empfehlen sich robuste Zuchtsorten wie Asplenium scolopendrium ´Cristatum´ mit gekräuselten Blatträndern oder ´Angustatum´, eine besonders schmale Form.
Krankheiten und Schädlinge
Asplenium scolopendrium ist grundsätzlich robust und wenig anfällig für Krankheiten. Dennoch können gelegentlich Probleme auftreten:
- Wurzelfäule: Bei zu feuchtem Boden oder Staunässe.
- Schneckenfraß: Junge Blätter sind eine beliebte Nahrung für Schnecken.
- Pilzinfektionen: In sehr feuchten Sommern können Blattflecken durch Pilzbefall entstehen.
Eine gute Belüftung und sorgfältige Standortwahl reduzieren das Risiko erheblich.
Alternative Bezeichnungen
Neben dem deutschen Namen Hirschzungenfarn sind folgende Begriffe gebräuchlich:
- Hirschzunge
- Hirschzungen-Farn
- Zungenfarn
- Botanisch: Asplenium scolopendrium
Früher auch unter dem Synonym Phyllitis scolopendrium bekannt
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist der Hirschzungenfarn winterhart?
Ja, Asplenium scolopendrium ist in unseren Breiten vollkommen winterhart. Ein zusätzlicher Winterschutz ist nur in extrem kalten Regionen notwendig.
Kann man Hirschzungenfarn auch im Kübel halten?
Ja, eine Haltung im Topf oder Kübel ist problemlos möglich, sofern für eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit und einen schattigen Standort gesorgt wird.
Wann ist die beste Pflanzzeit für Hirschzungenfarn?
Ideal sind das Frühjahr (April bis Mai) oder der frühe Herbst (September bis Oktober), damit sich die Pflanzen gut etablieren können.
Wie schnell wächst der Hirschzungenfarn?
Hirschzungenfarn wächst eher langsam, entwickelt aber mit den Jahren eindrucksvolle Blattrosetten.
Muss ich den Hirschzungenfarn schneiden?
Ein Rückschnitt ist normalerweise nicht notwendig. Vertrocknete oder beschädigte Blätter können im Frühjahr entfernt werden.
Verträgt der Hirschzungenfarn direkte Sonne?
Direkte Sonne, insbesondere zur Mittagszeit, sollte vermieden werden. Ein Platz im lichten Schatten ist optimal.